27 Januar 2011

Ich muss gut bezahlt werden

Das passte dem Herrn Staatsanwalt nicht, dass ich meiner Aufgabe nachgekommen bin, meine Mandantin bei der Beantwortung von Fragen zu beraten. Es passte ihm auch nicht, dass ich zu seinen Fragen das eine oder andere Wort gesagt habe, jedenfalls verlor er dann kurzfristig die Kontrolle über sich und seine Aufgabe und konnte sich nicht verkneifen, in den Saal zu rufen:

Mein Gott, müssen Sie gut bezahlt werden!

Ich denke, dass ihn das nichts angeht, aber lustig war es schon, wie er die Kontrolle verloren hat und lächerlich unsachlich wurde.


DEIN RECHT IST MEIN JOB
STRAFJURIST, bundesweite Strafverteidigung
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18 Januar 2011

Fahren Sie nach 300 Metern rechts

Die Verhandlung zieht sich mal wieder, es wird Urkunde nach Urkunde verlesen, bleierne Ruhe im Saal, alle kämpfen verzweifelt gegen das Einschlafen.

Plötzlich die laut quäkende Stimme aus dem Handy eines Wachtmeisters:

Fahren Sie nach 300 Metern rechts!

Hat der gute Mann wohl etwas gespielt und die Navi-Funktion an seinem neuen Handy ausprobiert. 20 Prozessbeteiligte plötzlich wach wie nach einer kalten Dusche. Auch nicht schlecht.

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08 Januar 2011

Der Weg durchs Eis

Das Frühlingswetter hat mich dann doch irgendwie angestachelt, mir einen Weg durchs Eis zu schlagen und mal wieder den Helm auszusetzen.




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07 Januar 2011

Schlafende Roben

Sie begleiten uns unser Berufsleben lang, sie setzen Patina an, sie bekommen Löcher und verlieren Knöpfe (ich schneide sie immer sofort ab), an den Ellenbogen werden sie dünn, bis sie reißen, im Rücken haben sie in Niedersachsen von Gesetzes wegen bestimmte Quetschfakten zu haben: die Roben.

Aber hin und wieder finden auch sie ihre Ruhe:



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06 Januar 2011

Fiese Viecher für die Staatsanwaltschaft

Der Mandant erhält einen Strafbefehl für eine Tat, die eher am unteren Rande des denkbaren strafbaren Verhaltens einzuordnen ist. Wir legen Einspruch ein und fragen an, ob in Anbetracht der Gesamtumstände nicht eher eine Einstellung mit Geldbuße nach 153a STPO angemessen wäre.

Der Amtsrichter ist dem nicht abgeneigt und fragt bei der Staatsanwaltschaft nach. Dort ist man aber beweglich wie ein Kubikmeter gebundener Beton und lehnt eine solche Vorgehensweise ab.

Darauf schreibt mir der Mandant, wenn es denn nicht anders ginge, solle der Strafbefehl rechtskräftig werden, dann könne er die Geldstrafe und die Kosten an die Staatsanwaltschaft nur in ganz kleinen

Ratten

bezahlen.

Mir gefällt der Gedanke, wie die süßen kleinen Nager da durch die Behörde flitzen.

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03 Januar 2011

Inkasso-Bedrohung durch Regierung von Oberbayern

Bemerkenswert!: Die Staatsoberkasse Bayern in Landshut schickt mir persönlich die Ankündigung der Zwangsvollstreckung über 183,09 € mit einem Text, der jedem schlechten Inkasso-Büro aus Moskau gut gefallen würde.

Da ich weiß, dass mich die Bayern beim Rasen nicht erwischt haben, weiß ich, es kann sich nur um die Forderung gegen einen Mandanten handeln.

Also rufe ich die angegebene Telefonnummer bei der Staatsoberkasse an; dort werde ich verbunden zu der Sachbearbeiterin, die mir sagt, bis auf das eigene Aktenzeichen und die Tatsache, dass die Angelegenheit von der Regierung von Oberbayern kommt, könne sie mir auch nicht sagen.

Auf mein Bitten gibt sie mir die Durchwahl der zuständigen Dame bei der Regierung von Oberbayern; dort erreiche ich ein Freizeichen.

Mein Anruf bei der Zentrale ergibt, dass die Sachbearbeiterin telefoniert, mein Hinweis auf das Freizeichen wird abgetan. Mein erneuter Versuch unter der Durchwahl erbringt ein: FREIZEICHEN!

Erneut in der Zentrale wird mir mitgeteilt, dass sehr wohl unter dem Anschluss telefoniert wird.

Plötzlich ein Rückruf der angeblichen Sachbearbeiterin, dass sie nur das eigene Aktenzeichen sehen könne, sie lege mich mal in die Warteschleife für die Fachabteilung. Dann wieder sie selbst, dort könne ich mal in einer Stunde anrufen, vielleicht könne mir man dann sagen wen das alles betrifft, mein Aktenzeichen und den Mandantennamen.

Ich bin gespannt, ob ich das rausbekomme, bevor der Vollstrecker hier vor der Tür steht.

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