29 März 2011

Sternstunde

Der Zeuge war für den Mandanten völlig belanglos, denn der Zeuge erwähnte den Mandanten nicht.

Dann kam ein Mitverteidiger und stellte völlig überflüssige und schlechte Fragen, die den Zeugen dazu brachten, mitzuteilen, dass mein Mandant bei einem bestimmten Vorfall anwesend war.

Dass ich mich bei dem Kollegen mit: "Danke, Herr Staatsanwalt!" bedankt habe, hat er vermutlich nicht einmal verstanden.

Dann gab noch ein Mitangeklagter eine völlig sinnfreie und kropfmäßige Erklärung ab, in der er aber ausdrücklich betonte, mein Mandant sei IMMER anwesend gewesen.

Na bitte, man muss schon wissen, wie man sich bei einem Bandenvorwurf das eigene Grab schaufelt.

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23 März 2011

Beleidigungskultur - von Dumpfbacken und Botoxspritzern

Feine Beispiele dafür, wie insbesondere Politiker sich auf dem möglicherweise strafrechtlich relevanten Gebiet der Beleidigung so bewegen, zeigt der lesenswerte Bericht hier über "Dumpfbacken" und "Botoxspritzer".

Er zeigt auf, dass offenbar geglaubt wird, dass, wenn man sich selbst beleidigt fühlt oder Beleidigendes in Anführungszeichen setzt, dann gnadenlos zugeschlagen werden kann und der jeweilige Gegner mit Schimpfworten überzogen werden kann.

Peinlicher Auftritt von sogenannten oder selbsternannten Volksvertretern, die überlegen sollten, ob sie für ihre Ämter wirklich geeignet sind.



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22 März 2011

Gastunfreundlichkeit

Ich habe mal nachgedacht. Als Pflichtverteidiger darf ich die Kosten für das Parken meines Fahrzeugs bei der Landeskasse geltend machen, diese Kosten werden dann auch klaglos erstattet.

Um insoweit der Landeskasse Thüringen Kosten zu ersparen, habe ich heute mein Motorrad auf dem Gelände des Landgerichts Gera so am Rande eines Fahrradabstellplatzes geparkt, dass keine einzige der Fahrradabstellvorrichtungen dadurch nicht mehr erreichbar gewesen wäre.

Gleichwohl kam sogleich eine Wachtmeisterin auf mich zugeschossen und hat mich mit dem durchsichtigen und falschen Argument, angeblich sei damit das Abstellen von weiteren Fahrrädern gestört, mein Fahrzeug zu entfernen. Mein Hinweis, dass damit der Landeskasse unnötige Kosten entstehen, blieb von ihr ungehört.

Unerhört?

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21 März 2011

Mauerprozess

Ich habe für den Angeklagten die Erklärung abgegeben, dass die Anklagevorwürfe richtig sind und dass sich alles so abgespielt hat, wie dort geschildert.

Mein Mandant bestätigt das ausdrücklich. Der Vorsitzende der Kammer meint gleichwohl, den Angeklagten ansprechen zu müssen, er fände es nicht so gut, dass "gemauert" wird.

Ich habe dann dafür gesorgt, dass die Verhandlung unterbrochen wird, konnte es aber nicht erreichen, dass der Vorsitzende eingestehen wollte, was alle/viele andere Beteiligte auch so gesehen haben, nämlich, dass der Vorwurf des "Mauerns" einem geständigen Angeklagten gegenüber zumindest, nun, sagen wir, ein wenig ungeschickt gewesen ist.

Fingerspitzengefühl?

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06 März 2011

Fliegst Du Swiss, droht Dir Schiss

Ein kleines Sonntagshäppchen für Reiserechtler, die sicher ihren Spass hätten an der Bearbeitung der Rechtsprobleme aus der Mail eines nicht sonderlich zufriedenen Kunden der Fluggesellschaft Swiss, wobei anzumerken ist, dass innerhalb der gesetzten Frist leider keine inhaltlich auf die Probleme eingehende Antwort erfolgte:

Sehr geehrte Damen und Herren,


ich habe mit meiner Ehefrau bei Ihnen einen Flug gebucht von Hannover


über Zürich nach Lanzarote am 04.03.2011, der Abflug in Hannover war


geplant für 07.00 Uhr am Freitag.






Die Maschine konnte aufgrund einer Fehlermeldung erst etwa eine Stunde


zu spät starten, das kann passieren.






In Zürich landeten wir so, dass der Anschlussflug nach Lanzarote quasi


genau zur Abflugzeit hätte erreicht werden können, leider konnten wir


nur noch zuschauen, wie das Flugzeug sich gerade in Richtung Rollfeld


bewegte. Die Wartezeit von vielleicht 10 Minuten hat man uns nicht


gegönnt. Das muss nicht passieren.






Es wurde dann versucht, uns eine alternative Verbindung nach Lanzarote


anzubieten, das gelang nicht, so dass man uns dann in ein Hotel


verfrachtete, das einem Schild an der Außenwand nach angeblich 4 Sterne


hat, Allegra oder so ähnlich, (ich vergesse schnell Schreckliches!), von


der Sauberkeit in dem Zimmer her aber eher an ein Stundenhotel erinnerte.






Aufgrund des Abfluges unserer nunmehr notwendigen Verbindung über Madrid


reservierten wir zwei Plätze im Hotelbus um 05.00 Uhr und bestellten


einen Weckruf für 03.30 Uhr.






Um 04.51 klingelte dann das Telefon und der Nachtportier entschuldigte


sich dafür, dass er das Wecken vergessen hatte. Das darf nicht passieren.






Gehetzt wie die Tiere wollten wir dann noch schnell an der Rezeption die


kleinen Differenzbeträge bezahlen, die als Differenz zu den


Verzehrgutscheinen angelaufen waren. Für das Abendbrotessen lag der von


mir unterzeichnete Kassenbeleg vor, darangeheftet waren die Gutscheine,


sie waren aber nicht abgezogen, so dass der Nachtportier, vermutlich


der, der unseren Weckruf verpennt hatte, 40,00 Franken zu viel abziehen


wollte. Auf meinen Hinweis, dass er die abzuziehenden Gutscheine


höchstpersönlich körperlich in seinen schweizer Fingern halte, meinte


er, das könne er nicht erledigen, er sei nur für die Nacht zuständig,


nicht für Abrechnungen.






Ich bin stolz auf mich, dass ich in diesem Moment meine körperliche


Überlegenheit nicht ausgenutzt habe sondern mich darauf beschränkt habe,


ihm mitzuteilen, dass ich nunmehr gar nichts bezahlen werde und er die


Polizei holen könne. Zu seinem Glück akzeptierte er das und beschränkte


sich darauf, meine Adresse entgegenzunehmen.






Auf dem Flughafen in Zürich teilte man uns dann mit, dass das Flugzeug nach Madrid


dort statt um 07.00 Uhr erst um 08.00 Uhr starten werde, da man auf


Anschlusspassagiere warten müsse.






Klasse, dachte ich so bei mir, hätte man das bei uns am Tag zuvor nur 10


Minuten getan, wäre ich schon längst auf Lanzarote.






Gestartet wurde dann so spät, dass der letzte Anschlussflug mit Spanair


fast nicht mehr zu erreichen war. Obwohl man uns dann in Madrid zunächst


den falschen Flusteig nannte, konnten wir im Dauerlauf gerade noch das


Flugzeug nach Lanzarote erreichen.






Wir saßen dann in einer widerlichen Dreckskiste, die nicht nur


unglaublich eng war, sondern bei deren Sauberkeit ich zwanglos an die


spermabefleckten Wände im Hotel in Zürich erinnert wurde; es passte alles.






Damit nicht genug: In Arrecife kam es, wie es kommen musste, natürlich


war unser Gepäck in Madrid nicht mehr in die Maschine gekommen, ich


durfte mich dann am Flughafen an dem entsprechenden Schalter für die


Suchaufträge in eine Schlange stellen, für deren Abarbeitung die einzige


Mitarbeiterin bis zu mir 2 Stunden brauchte, die Mitreisen hinter mir


mussten vermutlich auf dem Flughafen übernachten.






Das Gepäck soll mir heute angeblich in unsere Unterkunft gebracht


werden, Sie werden Verständnis dafür haben, dass ich nicht so richtig


daran glauben mag, dass das klappen könnte.






Erlauben Sie mir, darum zu bitten, mir jetzt sofort mit größtem


Entgegenkommen und noch größerer Kulanz meine drigend notwendige


Urlaubserholung zurückzugeben, denn u.a. befinden sich meine


Blutdrucktabletten in meinem nicht angekommenen Gepäck und ich befürchte


Herzinfarkt und Schlaganfall, wenn Sie jetzt versuchen würden, mich


mit Fragen nach Reservierungs- oder Flugnummern endgültig in den


Wahnsinn zu treiben.






Ich gehe davon aus, dass Sie mir bis heute 12.00 Uhr höchst


befriedigende Angebote zur Wiedergutmachung dessen unterbreitet haben,


was uns bisher zugemutet wurde.






Im Zeitalter der EDV werden Sie aufgrund der nachstehenden Angaben


sicher schnell überprüfen können, dass meine Angaben nicht in einem


einzigen Punkt auch nur einen Hauch übertrieben sind.




MfG



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01 März 2011

Sensationelles neues Seminarkonzept

In Hannover wird ein sensationelles neues Seminarkonzept umgesetzt. Die Besonderheit an den von Rechtsanwältin Regina Kohn ins Leben gerufenen Veranstaltungen ist, dass die Teilnehmer zusammen mit dem Referenten ein 3-Gänge-Menü kochen.

Das erhöht den Lernerfolg und verbindet die Teilnehmer und den Referenten auf besonders intensive Art. Dabei ist ein versierter Küchenchef, der die Gruppe anleitet, betreut und unjuristische Kochtipps zu der Veranstaltung beiträgt.

Los gehts am 06.04.2011 im LACOCINA in Hannover ab 17.00 Uhr mit dem Thema:

Wenn die Steuerfahndung kommt - Grundregeln für den Steuerbürger und seinen Berater.

Referent: Dr. Rolf Schwedhelm, Rechtsanwalt und Fachanwalt für Steuerrecht aus Köln

Anmeldung hier, aber schnell, die Teilnehmerzahl ist begrenzt.


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zu Guttenberg will zurücktreten

Um 10.31 Uhr wird als Eilmeldung verbreitet, dass zu Guttenberg zurücktreten will bzw. schon zurückgetreten ist.

Quelle: Bild

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Déjà-vu

Irgendwie lässt mich der Gedanke nicht los, dass mir bei Prädikat von und zu Guttenberg immer eine Ehrenwort eines Herrn Barschel in den Sinn kommt. Also, ich meine nicht zwingend die Bedewanne, aber bei solch angeblich abstrusen Verleumdungen, die sich später als platte Wahrheit herausstellen, muss diese Erinnerung erlaubt sein.


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Hochschulrektorenkonferenz empfiehlt zu Guttenberg schellen Abgang

Nicht nur Gaddafi klebt an der Macht, auch andere haben Pattex am Hintern. Und die Völker dürfen zuschauen, wie der Klebstoff immer härter wird, und wie guter Rat verdampft.

In der Plagiatsaffäre um die Doktorarbeit von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg wird die Kritik in der Wissenschaft immer lauter. Auch der Vorsitzende der niedersächsischen Hochschulrektorenkonferenz und Präsident der TU Braunschweig, Jürgen Hesselbach, empfiehlt ihm Rücktritt.


Hesselbach sagte dem Radiosender NDR 1 Niedersachsen: „Zu Guttenberg wird sich sehr schwer tun, im Amt zu bleiben.“ Der Braunschweiger Uni-Präsident empfahl, der Minister solle sich die, nach einer Alkoholfahrt zurückgetretene, EKD-Ratsvorsitzende Margot Käßmann zum Vorbild nehmen: „Die hat es ordentlich gemacht. Es ist jetzt schon fast ein bisschen spät, aber er kann es noch tun“, sagte Hesselbach.

Quelle: Braunschweiger Zeitung

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Anstrengende Fragen

Der Kollege fragt den Zeugen langatmig, langweilig, wiederholt seine eigenen Fragen, leitet seine Fragen mit eigenen Statements ein, weiß dann gar nicht mehr, was er fragen wollte, es nervt.

Irgendwann der Zeuge: Ich spüre gerade, Herr Rechtsanwalt, Ihre Fragen strengen mich so an, dass mein Erinnerungsvermögen rapide nachlässt.

Ein allgemeines Prusten war nicht zu überhören.

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Wettbewerb im Schnell-Nuscheln

12 Sekunden brauchte der Herr Vorsitzende, um die leicht debile Dame als Zeugin, als Verlobte und nach § 55 StPO zu belehren und ist dann auch noch so frech und fragt: Haben Sie das verstanden?

Jeder im Saal weiß: natürlich nicht!

Was sagt sie: natürlich jou, klaro!

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