22 November 2010

Wie frisch gefallener Schnee

So oder so ähnlich scheint sich ein Oberstaatsanwalt zu fühlen, der immer mal wieder fürchterlichen Irrtümern unterliegt, wenn er die angeblichen Vorbelastungen von Beschuldigten dramatisiert oder objektiv falsch angibt.

Aber mannigfache Arbeitsüberlastung macht ihn zum bedauernswerten Opfer seiner Irrtümer.

Jetzt erwischt ihn mal wieder ein fürchterlicher Einschätzungsirrtum. Völlig überrascht ist er davon, wie wenig Kokain in der Verpackung war, hatte er doch davon abgesehen, das Nettogewicht wiegen und den Wirkstoffgehalt überprüfen zu lassen.

Wegen dieser Versäumnisse war das erstinstanzliche Urteil vom OLG schon teilweise aufgehoben worden, jetzt lässt er wiegen und weiß gar nicht, wie ihm geschieht, dass das so wenig war. Mag wohl daran gelegen haben, dass der Polizeibeamte noch nicht so erfahren war und ihn, den erfahrenen aber immer so unglaublich überlasteten Oberstaatsanwalt, in seiner Einschätzung in die Irre geleitet hat.

Er kommt wie Schnee vom Himmel und mir mal wieder die Tränen.

Weiß der Geier, wie er darauf kommt, dass solche Geschichten noch geglaubt werden könnten.



DEIN RECHT IST MEIN JOB
STRAFJURIST, bundesweite Strafverteidigung
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1 Kommentar:

kj hat gesagt…

In manchen Gerichtsbezirken wird derjenige Oberstaatsanwalt, der entweder Seilschaften hat, mit harten Anträgen aufwartet oder der seine Untergebenen so unterdrückt, das sie kein Spaß mehr an der Arbeit haben.
Rechtliche Kenntnisse, angemessenes Abwägen spielen dort keine Rolle.

 

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