21 Mai 2009

Mannstoppende Wirkung im wahrsten Sinne des Wortes

Einmal gestoppt - für immer gestoppt, das scheint für die mannstoppende Wirkung von Polizeigeschossen zumindest denkbar zu sein.

Dass man darüber trefflich streiten kann, ob solche Munition geeignet ist, den Tod zu verhindern, ist jetzt nicht mehr möglich. Sie kann töten.

Jeder Polizist, der zukünftig mit solchen Geschossen auf Menschen schießt, nimmt zumindest billigend dessen Tod in Kauf. Darüber mag nachgedacht werden.
Nach dem tödlichen Schuss eines Polizisten auf einen Regensburger Studenten ist ein Streit um die Wirksamkeit der Polizeimunition ausgebrochen. Die SPD-Landtagsfraktion stellte die «mannstoppende» Wirkung in Frage. Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sprach von einem Einzelfall und wies die Kritik zurück.

Herrmann sagte am Donnerstag in München, aufgrund eines Einzelfalls könne nicht die verwendete Munition insgesamt in Frage gestellt werden. «Für unsere Polizeipistole gibt es derzeit keine bessere Munition», betonte der Innenminister.

Die sogenannte mannstoppende Wirkung sei erprobt und im praktischen Einsatz bereits festgestellt worden, sagte Herrmann. Mit der Munition sei es möglich, einen Angreifer zu stoppen, ohne ihn zu töten. Eine höher stoppende Wirkung sei nur durch eine Munition zu erreichen, die deutlich größere Verletzungen zur Folge hätte, fügte er hinzu. «Die Munition unserer Polizei wird auch in allen anderen Bundesländern verwendet, weil sie sich bewährt hat», sagte Herrmann.

Quelle: ddp

6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Das spricht aber grundsätzlich nicht gegen diese Munition. Erfolgt der Einsatz in einer Situation, in der auch die Verwendung "normaler" Munition vertretbar gewesen wäre, dann ist die "mannstoppende" Munition doch überhaupt nicht zu beanstanden. In allen anderen Fällen dürfte es eine Frage der Abwägung sein.

Anonym hat gesagt…

Also wenn die Quelle liest, stellt sich ja wohl eher die Frage, wieso die Polizei auf einen unbewaffneten geschossen hat, und nicht, ob sie überhaupt mannstoppende Munition benutzen sollte. Das Problem zeigte sich an anderer Stelle, als die Polizei noch Munition mit höher Energie benutzte und bei einem Fall der Täter von der Kugel getroffen und weiterrandalierte, die Unbeteiligte dahinter jedoch durhc die durchgeschossenen Kugel verletzt wurde.

Anonym hat gesagt…

Der Sinn der Schussabgabe eines Polizisten ist (i.d.R.), den angreifenden Mann zu stoppen, nicht ihn zu töten.
Diese mannstoppende Wirkung kann mit der modernen Munition auch durch einen nicht unbedingt tödlichen Treffer erreicht werden.
Mit den früher von der Polizei verwendeten (Vollmantel-)Geschossen gab es die stoppende Wirkung praktisch nur bei tödlichen Treffern.

Anonym hat gesagt…

Da hat der Herr Sieber wieder was nicht richtig verstanden - wie immer bei Waffenbezug. Mannstoppend hat nichts aber auch gar nichts mit "less letal"- Munition zu tun, die kann übrigens im ungünstigen Fall auch töten, auch wenn sie das eigentlich nicht sollte.
Mannstoppend heißt mannstoppend und nichts weiter, mit der alten Vollmantelmunition ist die Stoppwirkung deutlich schlechter und die Umfeldgefährdung deutlich höher - daher ist die "neue" mannstoppende Munition deutlich besser - die Überlebenschancen des Beschossenen nehmen sich nichts, aber die Gesamtopferzahl sinkt.
Also sehen sie's Positiv Herr Siebers wenn ein Angreifer überlebt haben sie ein paar Tatbestände weniger derer sie zu verteidigen haben, darunter durchaus Tötungsdelikte.

PS: wenn es sie wirklich interessieren sollte: es gibt dazu wirklich wissenschaftliche Arbeiten.

Nevermore hat gesagt…

Vielleicht zur Verständlichmachung für nicht so bewanderte - konventionelle Munition, die die Polizei früher mal verwendet hat, hat die unangenehme Tendenz gehabt, sich beim auftreffen auf das Ziel nicht bzw. nur wenig zu verformen. Dies führte bei Treffern zu Durchschüssen, die unbeteiligte gefährdeten. Zudem bleibt der getroffene, je nach Trefferzone, noch handlungsfähig, kann zum Beispiel auch weiter schiessen. Ein weiterer Nebeneffekt war, das die Kugel im Körper beim Durchschuß zu "taumeln" begann, und somit beim getroffenen schwerste innere Verletzungen verursachen konnte.

Moderne Polizeimunition deformiert sich stark, sie dringt nicht so tief in den Körper ein. Durch die bessere Energieübergabe an den Körper des Ziels wird er gestoppt.
Zwar sieht die Eintrittswunde massiver als die der "alten" Munition aus, jedoch sind die inneren Verletzungen im Ziel i.d.R. nicht so massiv wenn der Torso getroffen wird.

Anonym hat gesagt…

@4 (anonym):

wenn sie herrn siebers (mit zwei s!) so forsch zurechtweisen, sollten sie das h in "less lethal" nicht unterschlagen.

.~.

 

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