30 August 2010

Schlimmer als Oberbayrisch

Der Polizeibeamte, der vernommen wird, ist der hochdeutschen Aussprache nicht mächtig, er thüringelt recht stark. Dazu kommt, dass er verhältnismäßig leise spricht.

Ein Mitverteidiger versteht ihn nicht und bittet ihn, zumindest lauter zu sprechen, wenn es schon mit dem Hochdeutsch nicht so klappt. Er meint:

So leise und dann noch schlimmer als oberbayrisch, das kann kein Mensch verstehen.







DEIN RECHT IST MEIN JOB
STRAFJURIST, bundesweite Strafverteidigung
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6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Schön, daß Sie "gethüringelt" schreiben und nicht "gesächselt". In Fernsehfilmen und -serien wird sogar in Rostock gesächselt, weil der halbgebildete Regisseur offenbar der Ansicht ist, in allen östlichen Bundesländern spräche man sächsisch.

Fast zu einem Eklat führte der in Nordhessen spielende TV-Mehrteiler "Der Winter der ein Sommer war". Alle Nordhessen (die mundartmäßig zwischen Westfalen und Thüringen anzusiedeln sind) sprachen astreines Frankfurterisch. Hessisch ist eben hessisch.

Werner Siebers hat gesagt…

Hier muss man viele Sprachen können, der Vorsitzende pfälzelt.

Anonym hat gesagt…

Viel interessanter als die sprachlichen Unterschiede finde ich die in der Mentalität.
Salopp formuliert, die Leute in verschiedenen Gegenden Deutschlands sprechen nicht nur anders, die sind auch irgendwie unterschiedlich drauf.
Ich bin mir noch nicht sicher, ob es da eine Kausalität gibt - die sprechen anders, weil sie anders ticken, oder man tickt anders, weil man anders redet.
Ich tendiere allerdings zu der Ansicht, daß die Art und Weise der Kommunikation eher die Ursache von möglichen Missverständnissen ist, als das es tatsächlich tiefgreifende regionale Unterschiede im Denken gibt.
"Mer waas es halt ned, was der annere meint, wenner so koomisch babbele tut."
;o)

Krischan hat gesagt…

Wobei es ja auch Unterschiede zwischen Ost-, Nord-, Mittel- und Westthüringern einerseits und Südthüringern andererseits gibt. Jenseits des Rennsteiges (also im Süden) wird schon fast ein klassisches Fränkisch gesprochen, ohne harte Konsonanten und mit einem sehr singenden Tonfall, wogegen die Sprache nördlich der Sprachgrenze eher an eine unschöne Mischung aus Sächsisch und Hochdeutsch gemahnt.

Von einigen Dörfern mitten im Thüringer Wald mal abgesehen, aber da heisst sowieso der eine genauso wie der andere aussieht, alle haben rote Haare und ziehen das linke Bein nach...

Froth hat gesagt…

Die Sprache schreibt man im Übrigen "Bairisch", die Volksgruppenzugehörigkeit "Bayerisch". "Bayrisch" ist die einzige Form, die es garnicht gibt.

Werner Siebers hat gesagt…

@Froth

http://www.bayrisches-woerterbuch.de/

 

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