02 September 2009

Pressesprecher von Staatsanwaltschaften - Kropf oder notwendiges Übel

Mir kommen am frühen Morgen die Tränen und ich fühle mich wirklich so geschwächt durch das mich ergreifende tiefe Mitgefühl, dass die damit verbundene aufkommende Übelkeit fast dazu führt, dass ich mich heute vertreten lassen muss.

Auslöser ist die Lektüre einer Akte, in der sich ein Oberstaatsanwalt weinerlich in Vermerkform dafür rechtfertigt, warum er eine Akte schlicht unangemessen lange liegengelassen hat und die Akte auch nicht anderweitig so bearbeitet wurde, wie es sich gehört.

Er habe irgendwelche Pensen übererfüllt, weil er wen auch immer warum auch immer irgendwie vertreten musste, außerdem, der Ärmste, habe er ja auch noch irgendwelche Pensen als Pressesprecher der Staatsanwaltschaft zu erfüllen, und deshalb ...

Nachdem ich mir nun nachhaltig die Tränen abgewischt habe, frage ich mich, ob der Steuerzahler Verständnis dafür haben kann, dass sich Strafverfahren deshalb verzögern, weil Staatsanwaltschaften schlecht organisiert sind und dazu noch Ressourcen für Posten verbrennen, die die StPO nicht nur nicht kennt, sondern die dem Sinn und Zweck einer Staatsanwaltschaft zuwider laufen.

Während laufender Ermittlungen hat die Staatsanwaltschaft der Presse schlicht nichts zu sagen allein wegen der Unschuldsvermutung und mit Anklageerhebung und spätestens Aburteilung hat sie eh nichts mehr zu sagen, was irgendjemanden interessiert.

Warum man dann Pöstchen als Pressesprecher bei irgendwelchen Provinzstaatsanwaltschaften auch noch mit "Pensen" belohnt dafür, dass dann - hoffentlich - gesagt wird, dass man noch nichts sagen darf oder nichts mehr zu sagen hat, bleibt ein Rätsel.

Und dieses Übel dann noch bei Staatsanwaltschaften, bei denen jedenfalls laut der heimischen Presse der Eindruck entsteht, dass es mindestens fünf Pressesprecher gibt, dass also in der Summe mehr als eine ganze Stelle dafür verbraten wird, oberwichtig zu sein und zu sagen, dass nichts zu sagen ist.

Ich kenne viele Staatsanwälte, die ihre Arbeit professionell und akkurat erledigen, aber müssen denn wirklich diese Heißeluftverteiler auch noch Pensen dafür angerechnet bekommen, dass sie etwas tun, was keiner braucht um genau das dann als Arguemt dafür herzunehmen, dass sie nicht genug Zeit hatten, ihre wirklichen Aufgaben zu erfüllen?

Weiß der Geier.

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