29 Januar 2006

Schwarzenegger erneut auf dem Prüfstand der Menschlichkeit

Bei Arnold Schwarzenegger ist ein spektakuläres Gnadengesuch für einen Todeskandidaten eingegangen. Ein Richter bittet den kalifornischen Gouverneur darin, die Exekution eines 46-Jährigen zu stoppen - den er selbst vor mehr als 20 Jahren zum Tode verurteilt hatte.

Der Verurteilte Michael Morales solle nicht hingerichtet werden, weil Zeugenaussagen, die im Prozess zur Verurteilung führten, heute als fragwürdig angesehen würden, heißt es in dem Schreiben von Richter Charles McGrath. Morales soll eigentlich am 21. Februar im Staatsgefängnis San Quentin für den Mord an Terri Winchell hingerichtet werden. Den damaligen Prozessunterlagen zufolge wird Morales vorgeworfen, den Mord im Auftrag seines Vetters begangen zu haben. Dieser habe herausgefunden, dass die Frau einen Liebhaber traf.

Der Richter, der ihn verurteilte, bittet nun um Gnade. Das Gnadengesuch wurde auch von den Anwälten David Senior und Kenneth Starr unterschrieben. Starr war lange Zeit Sonderermittler und forcierte das Amtsenthebungsverfahren gegen den ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton.

Starr und seinem Kollegen David Senior zufolge hatte im Fall Morales einer der Zeugen gelogen, als er aussagte, Morales habe ihm von seinen Mordplänen berichtet. Die Aussage des Zeugen hatte unter anderem zu dem harten Urteil geführt, weil der Mann ausgesagt hatte, Morales habe dem Opfer schon seit längerem aufgelauert. Jahre später hatte der Zeuge dann berichtet, er und Morales hätten Spanisch gesprochen, um zu verhindern, dass jemand das Gespräch mithört. Morales' Anwälten zufolge spricht Morales jedoch gar kein Spanisch.

Quelle: Der Spiegel

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