28 Januar 2006

Subjektive Wahrheit und systembedingter Freispruch

Walfischbucht berichtet hier über einen Bericht aus den Wolfsburger Nachrichten über Aussagen des Jugenrichters Schiffers beim Amtsgericht Wolfsburg, der gleichzeitig Direktor dieses Gerichts ist. Der soll gesagt haben:

Was erwarten die Richter von den Zeugen? "Die Wahrheit", erklärt Schiffers bündig. Wer sich nicht mehr genau an Vorgänge erinnern kann, soll das auch sagen: "Aussagen mehrerer Menschen können subjektiv wahr sein. Wenn sie nicht zueinander passen, muss eben freigesprochen werden. So ist unser System."

Leider sehen das andere Richter anders. Da entsteht der Eindruck, dass in solchen Fällen genau den Zeugen geglaubt wird, die die Anklage stützen, so dass es dann systemwidrig zu Verurteilungen kommt.

Weiter soll Schiffers gesagt haben:

Die Schwere der Strafe hinterlässt aber wenigstens einen bleibenden Eindruck: Richter Schiffers hat noch nie einen Wiederholungstäter wegen Falschaussage verurteilen müssen.

Das nun wiederum verwundert bei einem Jugenrichter nicht so sehr, denn die Verurteilten wachsen zwingend irgendwann aus seiner Zuständigkeit heraus.

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