09 Januar 2008

Die dritte Untiefe: die Opferschützer

Die Schlägerei mit einer Halberstädter Theatergruppe im Sommer 2007 wird seit Anfang Oktober in einem Prozess aufgearbeitet, anlässlich dessen sich teilweise Untiefen auftun:

Da gibt es eine ominöse mobile Beratung für angebliche Opfer rechtsextremer Gewalt. Dem Anschein nach eine Zusammenrottung pseudointellektueller Multitalente, die sich ihre Zeit damit vertreiben, Prozesse zu beobachten, sich neben Zeugen zu setzen, um denen hin und wieder zu soufflieren, damit die Zeugen das sagen, was die MOBAO (mobile Beratung angeblicher Opfer) für richtig hält, um dann im Internet einseitig gefärbte und teilweise falsche Prozessberichte zu verbreiten.

Gerichte sollten sich wirklich überlegen, ob sie es weiterhin ungeprüft zulassen wollen, dass Mitglieder einer nebulösen politisch eindeutig einseitig orientierten Vereinigung, die laut eigener WebSite unzulässig Rechtsberatung betreibt und die dahinter stehenden Personen hinter einem fehlenden Impressum versteckt, als Zeugenhelfer und Zeugenbeeinflusser zulassen wollen.

7 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

publikationen hier nachzulesen.

Anonym hat gesagt…

Sehr geehrter Werner Siebers,
ihre Kommentare zum Halberstadtprozess sind in meiner Augen überzogen und oftmals hochgradig unseriös. Ich finde es unverschämt, dass sie am ersten Prozesstag noch während der laufenden Gerichtsverhandlung ihren Internetblog bestückt haben. Zuvor hatten sie dem Richter noch versichert, sie würden ihr Notebook nur benutzen, um ihre Prozessakten einzusehen. Eine glatte Lüge!
Seltsam auch, dass sie Journalisten, die einfach nur ihre Arbeit machen, als Bildgeier verteufeln, wo sie gestern doch selbst zahlreiche Interviews gegeben haben, u.a. mir.
Ihren Ärger darüber, dass die Polizei einige Ermittlungsunterlagen erst jetzt herausgegeben hat, kann ich gut nachvollziehen. Ich frage mich allerdings, warum sie im Gerichtssaal gesagt haben, dafür müsse Sachsen-Anhalt bluten. Warum sollte ein Bundesland mit all seinen Bewohnern für die Fehler einzelner Polizisten, die man mit Namen benennen könnte, bluten? Kann es sein, dass sie eine generelle Abneigung gegen die östlichen Bundesländer haben? Unter eines ihrer Fotos schreiben sie ja, dass sie nach jedem Prozesstag froh sind, wenn sie der Sonne des Westens entgegen fahren können. Da fällt mir ein: Können sie mir mehr erzählen über die Internetseite "Braunschweig korrupt" und eventuelle Verbindungen nach Sachsen-Anhalt?
Sie werden ja inzwischen gemerkt haben, dass ich sie als Blogger nicht sonderlich sympathisch finde. Dennoch würde ich sie als Anwalt engagieren, sollte ich mal jemanden zusammenschlagen haben.
Denn fachlich sind sie gut!
Ich verstehe deshalb nicht, warum sie so unseriös und unter der Gürtellinie posten.
Mit freundlichen Grüßen
Stephan Schulz
- Journalist -

Anonym hat gesagt…

http://hoffer.wordpress.com/

Werner Siebers hat gesagt…

Sehr geehrter Herr Schulz,

gut, dass Sie mir diesen Ball zuwerfen.

Seit Jahren arbeite ich in der Hauptverhandlung ausschließlich mit dem Laptop und bin immer online, z.B., um auf juristische Datenbanken zurückzugreifen oder auch, um Artikel zu verfassen, denn ich bin auch Journalist und Mitglied des Deutschen Presseverbandes.

Am ersten Prozesstag ging es ausschließlich um Geräusche, die von Laptops ausgehen und Herr Selig sagte in diesem Zusammenhang, dass er wisse, dass mein Laptop nicht störe. Irgendwelche Versprechungen meinerseits bilden Sie sich ein.

Etwas verwundert bin ich, dass Sie sich freiwillig in den Topf mit den so genannten Bildergeiern werfen lassen. Ich mache einen Unterschied zwischen dem Journalisten, der mich höflich nach einem Interview fragt und sich dann auch bemüht, das wiederzugeben, was ich gesagt habe und den widerlichen Exemplaren, die meist in Rudeln auftretend Angeklagte geradezu jagen, um deren Gesicht zu erwischen, obwohl diese Personen durch Verdecken der Gesichter deutlich zu erkennen geben, dass das nicht ihr Wille ist.

Wenn ich Ihre höfliche Frage nach einem Interview verneine, werden Sie auch nicht weiter auf mich einquatschen, weil sie dieses Nein akzeptieren.

Das unterscheidet Sie von diesen Jägern.

Gerade damit das Land nicht bluten muss, habe ich meinen Antrag auf Aussetzung des Verfahrens zurückgenommen, haben Sie das vergessen? Das zur Seriösität!

Was ich an einem Tag unter ein Bild schreibe gilt genau für diesen Tag, und dazu stehe ich auch.

Zu dem genannten Blog kann ich Ihnen nichts sagen.

MfG

Anonym hat gesagt…

Sehr geehrter Herr Siebers,
danke für ihre schnelle Antwort und die kritischen Anmerkungen ihrerseits. Vielleicht schaffen wir es ja mal auf einem Kaffee, dann sage ich ihnen detailiert, warum ich ihren Halberstadt-Blog für überzogen und teilweise für unsachlich halte. Ich wünsche Ihnen ein entspanntes Wochenende.
MfG
Stephan Schulz

Werner Siebers hat gesagt…

Hallo Herr Schulz,

vor dem Kaffee bitte in aller Ruhe und vollständig dies hier lesen:

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/27/27054/1.html

Anonym hat gesagt…

Hallo Herr Siebers, sehr guter Artikel! Steckt viel Diskussionsstoff drin. Wenn ich ihn richtig gelesen habe, dann habe ich mich für ein Gespräch qualifiziert: Kann zwischen Blogs und Postings unterscheiden.
Fahren sie nach dem nächsten Verhandlungstag der Sonne entgegen oder bleiben sie - VORSICHT SATIRE - in Dunkeldeutschland?
Wenn sie in DD bleiben, schlage ich statt Kaffee ein Helles oder gern auch ein Dunkles vor.
Bezogen auf empfohlenen Artikel ließe sich zum Beispiel darüber sprechen: Ein Verteidiger tippt eine Nachricht in seinen Blog, die über den Stand eines laufenden Gerichtsverfahrens informiert. Als Quelle für diese Nachricht wird die Internetseite shortnews angegeben. Dort liest der blogunerfahrende Journalist dann verblüfft, dass der Autor der Nachricht der Verteidiger selbst ist. Er verweist also auf sich selbst. Warum macht er das? Er könnte die Nachricht im Blog doch gleich als sein geistiges Eigentum kenntlich machen...

 

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