Das könnte das Lebensmotto so einiger Haftrichter sein.
Mir wird jetzt erst klar, dass Dieter Bohlen ähnlich gestrickt sein muss, wie einige dieser Haftrichter, die mir bisher in meinen Berufsjahren begegnet sind. Dessen Denkweise hat Bohlen jetzt offen, bescheiden und ehrlich in der ihm eigenen brillant tiefgehenden Art in seinem neuen Buch (Der Bohlenweg - Planieren statt sanieren) präsentiert, in dem er glaubhaft schildert, dass er sich in der Lage sehe, auch fünf Kilogramm Hackfleisch in die Charts zu bekommen.
Genau diese Kernaussage der Einschätzung der eigenen Macht trifft in den Augen so manchen Betrachters der in Frage kommenden Personen auch auf den ein oder anderen oder noch einen Haftrichter zu, der es sich auf die eigenen Fahnen geschrieben zu haben scheint, alles in Untersuchungshaft zu nehmen, was nicht schnell genug zuvor gestorben ist. Im Zweifel hilft ja noch die Fluchtgefahr.
Der Unterschied ist, dass Bohlen zwar darüber spricht, auch fünf Kilogramm Hackfleisch in die Charts zu bekommen, es aber nicht tut, während Haftrichter nicht oder selten darüber sprechen, fast jeden zu inhaftieren, von dem es die Staatsanwaltschaft wünscht, obwohl Haftgründe eher fern liegen, genau das aber praktizieren.
Aber wer den lieben Gott duzt, muss auch die Freiheitsrechte eines anderen nicht immer zu ernst nehmen. Planieren statt sanieren, das passt zu inhaftieren statt reflektieren.
2 Kommentare:
Um es einmal höflich auszudrücken: Ihr Gedankengang bleibt rätselhaft.
Ich konnte der Analogie durchaus folgen - es fehlen mir allein die Erfahrungswerte mit Haftrichtern. Daher nur eine Hypothese, die mir auch in anderen Zusammenhängen immer wieder in den Sinn kommt: vielleicht ist die Menscheit einfach noch nicht so weit, dass man Einzelpersonen derartige Befugnisse einräumt.
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