05 Oktober 2008

Wie weit gehen Mandanten, um den eigenen Anwalt zu verarschen?

Der Ehemann wurde inhaftiert. Das ist schlecht.

Der Vorwurf war zwar nicht so dramatisch, für den Allesunterschreiber (Haftrichter) reichte es gleichwohl, das zu tun, was er oft tut, nämlich einen von der Staatsanwaltschaft vorformulierten Haftbefehlsantrag zu unterschreiben und dabei zu ignorieren, dass der angebliche Haftgrund an den Haaren herbeigezogen ist. Das ist normal.

Die Ehefrau kümmert sich sofort um einen Anwalt. Der will aber nur gegen Zahlung eines Vorschusses tätig werden. Das ist schlau.

Sie schickt ihm aufgrund der großen Entfernung zwei Stunden später per Fax eine Bankbestätigung über die Ausführung eines Überweisungsauftrages. Das ist auch schlau.

Der Anwalt beginnt sofort mit seiner im Ergebnis sehr erfolgreichen Tätigkeit. Das war überhaupt nicht schlau.

Denn: der Haftbefehl ist weg, das Geld nicht da und ich könnte mich vor Wut über mich selbst in den Arsch beißen.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

So eine richtig gute (mögliche) Lösung habe ich auch nicht. Geklappt hat mal, den berühmten Freund oder wohlmeinenden Angehörigen zur Post zu schicken und den Vorschuss per Western-Union bar schicken zu lassen. Muss bei einer Bank oder Postfiliale abgeholt werden, dauert in der Regel eine Stunde. Oder über paypal das Geld einziehen. Auch da wirds eine Möglichkeite geben, irgendwas zu fummeln. Die Gretchenfrage ist ja auch, ob man die Zeit hat, auf den Geldeingang zu warten.

Anonym hat gesagt…

Bargeld lacht. Notfalls übernehme ich die Kosten für den Boten, der das Bargeld auf den Tisch legt.

Ohne Vorschuß geht in Haftsachen nichts. Basta. Die Mandanten verlangen sofortiges Tätigwerden des Verteidigers. Dann kann der Verteidiger auch sofortiges Bezahlen verlangen.

Anonym hat gesagt…

War der Überweisungsbeleg denn tatsächlich gefälscht? Dann einfach Anzeige gegen die Ehefrau erstatten und in U-Haft "nehmen lassen" - Haftgrund wird sich schon finden, sie wissen ja... Dann vom Ehemann einen doppelten Vorschuss verlangen - dieses Mal natürlich ausschließlich in bar ;-)

Anonym hat gesagt…

Na, da hilft doch ein Konto mit dem schwarzen Horn auf gelben Grund und die Bareinzahlung bei jedem Postamt.
Wer Internet und Online-Banking hat, sieht jede Einzahlung in Echtzeit.
Alternativ sollte man zum in den Arschbeißen die Dritten verwenden, da sich sonst noch Rückenschmerzen oder ein Bandscheibenvorfall zum verdienten Biß hinzufügen können.

 

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