12 Oktober 2006

Der Pranger oder das Recht der freien Wildbahn - Deutschlands Abschied von der Zivilisation

Die neunschwänzige Katze auf den Bahamas, der Pranger in Deutschland. Noch ein Land, das sich von der Zivilisation verabschieden soll.
Politiker von SPD und CSU haben nach den jüngsten Morden eine schärfere Überwachung von Sexualstraftätern gefordert. Neueste Idee - nach dem Vorbild der USA: Namen, Bilder und Adressen der Täter sollen per Internet zugänglich gemacht werden.

In den USA gibt es sie schon lange, die "National Alert Registry"im Internet: Der Besucher der Seite tippt seine Postleitzahl ein und erhält Namen, Adressen und Farbfotos der Sexualstraftäter in seinem direkten Umfeld.

Nun fordern auch deutsche Politiker eine öffentlich zugängliche Datenbank: "Die Opfer müssen ihr ganzes Leben mit dieser Straftat leben, und deswegen finde ich es berechtigt, dass auch die Täter damit leben müssen", sagte Hamburgs SPD-Chef Mathias Petersen der "Bild"-Zeitung. Auch die andere Volkspartei zog mit: Die CSU-Bundestagsabgeordnete Dorothee Bär betonte gegenüber "Bild", "die Sicherheit unserer Kinder sollte über dem Datenschutz stehen".

Der SPD-Innenexperte im Bundestag, Dieter Wiefelspütz, hält die Forderung seiner Politikerkollegen dagegen wegen der Gefahr der Selbstjustiz für "nicht verantwortbar". So etwas werde "im Rechtsstaat Deutschland" nicht umgesetzt werden, sagte Wiefelspütz gegenüber SPIEGEL ONLINE. Die Petersen-Bär-Idee bedeute "nicht mehr Sicherheit, sondern das Recht der freien Wildbahn".
Quelle: spiegel

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