22 Januar 2010

Formulierungsvorschlag

Ich bedauere ihn, aufrichtig! Einer der unzähligen Pressesprecher einer Staatsanwaltschaft beklagt sich in einer Akte bitterlich über seine kaum zu ertragende Arbeitsüberlastung, die er u.a. darauf zurückführt, dass ein Teil seiner Arbeitszeit damit ausgefüllt ist, seinen Aufgaben als Pressesprecher der Staatsanwaltschaft nachzukommen.

Das muss man zwar nicht verstehen, weil jedenfalls nach außen der Eindruck entsteht, dass bei der fraglichen Staatsanwaltschaft mehr Pressesprecher als Staatsanwälte arbeiten, aber: Ich glaube ihm natürlich und bedauere ihn, mir kamen beinahe die Tränen, war seine Arbeitsüberlastung doch gar so arg, dass er einem Beschuldigten diverse Vorstrafen unterstellt hat, obwohl der Strafregisterauszug belegte, dass der Beschuldigte unvorbelastet ist. Versehentlich, natürlich!, wegen der Arbeitsüberlastung (nicht die fehlende Vorbelastung sondern das Versehen, angeblich, weil der falsche Strafregisterauszug gelesen wurde, obwohl es nur einen Beteiligten in der Akte gab??!!??).

Dehalb habe ich mir in meinen schlaflosen Nächten wie heute Gedanken darüber gemacht, wie dem Mann geholfen werden kann. Und nun habe ich tatsächlich einen Textbaustein für ihn entworfen, den er zukünftig immer kurz und knapp an die Stelle seiner ellenlangen Vorverurteilungsgedanken-äußerungen stellen kann, um ihm die Zeit und die Arbeit zu ersparen, die er immer damit vergeuden musste, die Vorverurteilungsgedanken geschickt zu verkaufen.

Der Textbaustein lautet:
Die Staatsanwaltschaft ist aufgrund der Unschuldsvermutung und der einherge-henden Verpflichtung zur Führung eines fairen Verfahrens leider gehindert, über den laufenden Vorgang Auskünfte zu geben.
Bitte!

DEIN RECHT IST MEIN JOB
STRAFJURIST, bundesweite Strafverteidigung

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