25 Februar 2009

Dopingfall Hoffenheim: Freispruch oder Mindesstrafe ein Jahr?

Mit Spannung zu erwarten ist, wie die Sportgerichtsbarkeit mit den beiden Spielern des TSG 1899 Hoffenheim umgeht, die zehn Minuten zu spät zu einer Dopingprobe erschienen sind. Zwischen Freispruch und Sperren von mindestens einem Jahr erscheint alles im Bereich des Möglichen.
Die Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA) fordert harte Strafen, doch die Hoffenheimer Andreas Ibertsberger und Christoph Jancker könnten in der Affäre um ihre verspäteten Kontrollen theoretisch auch ohne Sperren davonkommen. Eine Neuregelung des Codes der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) könnte für die Profis des Bundesliga-Herbstmeisters 1899 Hoffenheim in einem Präzendenzfall zum Rettungsanker werden.

Denn in der seit dem 1. Januar 2009 geltenden Fassung des WADA-Codes kann die Sperre des Sportlers von normalerweise zwei Jahren sogar auf Null reduziert werden. In Artikel 10.5 wird nun unterschieden zwischen keinem Verschulden des Sportlers und keinem signifikanten Verschulden des Sportlers. Sollte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) im Sportgerichtsverfahren zu dem Urteil kommen, dass Ibertsberger und Janker kein eigenes Verschulden nachzuweisen ist, wäre ein Freispruch möglich.

"Das ist ein Dopingfall, ganz klar!"

Nach Angaben von NADA-Chef Armin Baumert gibt es für die beiden 1899-Profis allerdings keine Möglichkeit, straffrei davonzukommen. Der DFB habe sich dem Code der WADA und NADA unterworfen, "und da ist es egal, ob die Lücke eine oder zehn Minuten groß ist - das hier ist ein Dopingfall, ganz klar! Da kann es null Toleranz geben, das unangemessene Verhalten der Spieler ist zu sanktionieren, denn sie haben die Regeln gebrochen", sagte Baumert der "Süddeutschen Zeitung": "Auch Fußballprofis müssen lernen, dass sie wie Basketballspieler und alle anderen ganz klare Regeln einzuhalten haben."

Ob der DFB in seinem Sportgerichtsverfahren auf Freispruch für Ibertsberger und Janker plädiert, ist ohnehin fraglich. Denn eine solche Entscheidung hätte vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) in Lausanne wohl kaum Bestand. Zuletzt hatte der CAS die Italiener Daniele Mannini und Davide Possanzini für ein Jahr gesperrt, da diese mit über 30 Minuten Verspätung zur Dopingprobe angetreten waren. Allerdings lag der Fall noch vor der Modifizierung des WADA-Codes.
Quelle: n-tv

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