In der JVA B. war ich erstmals vor fast 30 Jahren als Referendar in Begleitung meines Ausbilders zur Besichtigung. Damals saß dort jemand ein, den ich später immer mal wieder als Mandant betreut habe, der dann auch immer wieder in dieser JVA einsaß.
Vor einiger Zeit war es wieder so weit: Der Mandant wurde verhaftet und in dieselbe JVA eingeliefert. Heute bei einem Besuch traf ich auf einen JVA-Beamten, der schon zu meiner Referendarzeit dort tätig war und der flachste:
"Na, alten Kumpel besuchen? Wir freuen uns immer über unsere Stammkunden, die wissen wenigstens, wo es langgeht."
Der Mandant versicherte mir dann glaubhaft, dass die Freude des Wiedersehens von ihm nicht unbedingt geteilt wird.
DEIN RECHT IST MEIN JOB
STRAFJURIST, bundesweite Strafverteidigung
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Andererseits muß man bei solchen Mandanten ja offen zugeben: die wollen und können gar nicht ohne ihren gemütlichen Haftraum.
Jeder Gefangene träumt von der Freiheit. Viele torpedieren jedoch, bewußt oder unbewußt, alles, was sie der Freiheit näher bringen könnte. Wenn Sie dann doch endlich entlassen werden, wird binnen weniger Wochen die nächste, völlig "unnötige" Straftat begangen. Unbewußt scheinen sie sich nach der Sicherheit der gewohnten Umgebung zu sehnen.
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