Fast immer wird nämlich verschwiegen, wie genau - und suggestiv - die Fragen gestellt wurden, um dann das Ergebnis zu erzielen, das man gern erreichen wollte. Insbesondere wird oft offenbar völlig vernachlässigt, dass tatsächlich, würde man die Befragerei ernst meinen, ein großer Teil der Befragten zugeben müsste, von dem Thema entweder gar nichts zu verstehen oder schlichtweg sich überhaupt nicht dafür zu interessieren.
Ein Beispiel:
Rund 63 Prozent der Deutschen finden, dass illegale Kopien kein Kavaliersdelikt seien. Dies geht aus einer Studie des Marktforschungsinstitut Aris hervor, das im Auftrag des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (Bitkom) 1.000 Deutsche repräsentativ befragt hat. 66 Prozent sehen in Raubkopieren keinen Kavaliersdelikt, während 25 Prozent Raubkopien von Musik, Filmen oder Software als akzeptabel einstufen. "Die Mehrheit der Deutschen hat ein ausgeprägtes Bewusstsein für geistiges Eigentum", sagte Bitkom-Präsidiumsmitglied Volker Smid. "Dass sich jeder Vierte für Raubkopien ausspricht, zeigt aber, dass es keinen wirklichen gesellschaftlichen Konsens zum Schutz von Urheberrechten gibt."
Quelle: dts
Dass aus dieser "Studie" herausgelesen werden könnte, dass die Mehrheit der Deutschen ein ausgeprägtes Bewusstsein für geistiges Eigentum haben soll, ist ein guter Witz zum Sonntag.
DEIN RECHT IST MEIN JOB
STRAFJURIST, bundesweite Strafverteidigung
2 Kommentare:
Wie lief das, etwa so?
"Sie kennen sicher die Kampagne 'Raubkopierer sind Verbrecher'. Raubkopierer werden seit dem 13. September 2003 mit Freiheitsentzug bis zu 5 Jahren bestraft. Finden Sie, dass Raubkopieren ein Kavaliersdelikt darstellt oder akzeptabel ist?"
Ich glaube nur an die Statistiken, die ich selbst gefälscht habe. Adenauer
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