31 August 2010

Gerichtliche Vorführung

Irgendwie muss es Wachtmeistern in Gerichten hin und wieder äußerst wichtig sein, ihre Macht zu demonstrieren. Das gilt sicher nicht überall, aber auffällig im Landgericht Gera ( Schleuserverfahren ).

Hier gehen die Uhren anders. Da verbieten Polizisten, möglicherweise Staatsanwälte und Bürgermeister der Presse, über Verfahren zu berichten - und die Presse folgt dieser "Anweisung" auch noch. Da weisen LKA-Beamte eine Mitarbeiterin einer Meldebehörde an, eine bestimmte Verfahrensweise beizubehalten, ohne dass diese mit Ihrem Chef darüber spricht.

Da ziehen Wachtmeister einfach Stecker der Stromversorgung für die Arbeitsmaterialien der Verteidigung aus der Steckdose und führen, so heute geschehen, gegen die ausdrückliche Anweisung des Gerichtes einen kranken 60-jährigen Angeklagten in Fußfesseln in den Gerichtssaal.

Der wurde im wahrsten Sinne des Wortes "vorgeführt". Immernoch wie in einer anderen Welt, die hier offenbar nicht in Vergessenheit geraten ist und gern noch als Vorbild für aktuelles Verhalten hergenommen wird.



DEIN RECHT IST MEIN JOB
STRAFJURIST, bundesweite Strafverteidigung
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3 Kommentare:

kj hat gesagt…

Es gibt hier im Osten eine Sehnsucht nach Obrigkeit und Polizeistaat. Viele fühlen sich mit Demokratie, Freiheit und Rechtsstaat nicht geborgen. Das sind nicht nur die Wendeverlierer, sondern komischerweise auch die, denen es gut geht.
Und es gibt viele aus dem Westen, die sich in dem Klima wohl fühlen und die sich so richtig austoben können.

Rechtsanwalt Jens Glaser hat gesagt…

Jetzt weißt Du, was Dir im Falle eines Freispruchs droht.

Helmut Karsten hat gesagt…

Das ist aber nicht nur im Osten so. "...eine Sehnsucht nach Obrigkeit und Polizeistaat" existiert hier in BY auch, nur eben mit umgekehrten Vorzeichen. Es ist die selbe Sch..., nur eine andere Schaufel. Letztlich waren die Rufe "Wir sind das Volk" und genauso die "Nürnberger Prozesse", für die Katz!!! Es wird Zeit den Faschismus als Nationale (genetische) Krankheit, zu erkennen. Ich habe einen guten Kommentar(e) eines "Hans" auf Herrn Vetters Blog "selbst schuld" entdeckt. Ich bin Deutsch geboren (1957) habe aber 20 Jahre in der Bürgerrechtsstadt Atlanta/Georgia gelebt und gearbeitet (Gastronomie gemacht für Ted Turner, Pres. Jimmi Carter, Bill Gates etc.) aber ich bin mitten in's 4. Reich zurückgeflogen. Warum merkt das HIER keiner? Meinen Fall kann man googeln....

 

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