Ganz anders heute im Landgericht Magdeburg. Dort hat man nicht nur nichts dagegen (was selbstverständlich ist), dass diese Geräte mit dem dortigen Strom betrieben werden, man bekommt dort sogar vom Wachtmeister eine Kabeltrommel gebracht, wenn die Steckdose ungünstig gelegen ist.
Das nenne ich mal einen sehr netten Service. Danke, auch im Namen meiner Mitverteidiger.
DEIN RECHT IST MEIN JOB
STRAFJURIST, bundesweite Strafverteidigung
9 Kommentare:
Heute Mittag berichtete mir ein Berliner Kollege, der in Hamburg verteidigt hatte, von einer Richterin. Sie hat ihn aufgefordert, ihr das Verlängerungskabel über den Richtertisch zu reichen; anschließend krabbelte sie unter den Tisch, damit der Kollege seinen Laptop mit Strom versorgen konnte, weil sich da unten die einzig erreichbare Steckdose befand.
Das nenne ich echte richterliche Unabhängigkeit (vom Standesdünkel). Und sowas gibt es in Hamburg ...
wenn es der Rechtsfindung dient, im positiven Sinn
@ crh: Dafür muss man in Hamburg darum kämpfen, dass der Mandant neben einem sitzen darf - und nicht mutterseelenallein mitten im Gerichtssaal.
@Carsten R. Hoenig
Aber nur auf der anderen - der falschen - Elbseite. ;-)
Ich kann mich den Dankesworten des Kollegen Siebers nur anschließen. Als letzter der Verteidiger erschienen, hatte ich schon "Befürchtungen", keine Steckdose mehr abzubekommen. Mit Erleichterung erblickte ich die Kabeltrommel, in die ich mich sogleich einstöpselte.
Als unbeteiligter Einfachnurmitleser hier, überkam mich ein Seufzer der Erleichterung, daß man offebar schon aus dem Dampfmaschinen-Zeitalter raus ist, und einem Zugang zu so neumodischen Kram wie Zugang zu einer Stromversorgung gewährt wird.
Interessanter wird es, wenn auch noch WLAN geht:
Dann könnte man per Laptop, Notebook, Netbook und sogar - und das macht am meisten Spaß: iPad. Kein Witz!*g*
Oder doch - es ist ein Witz, daß das mit dem kleinen Ding besser funzt als mit irgendwas anderem.
Stichworte seien hier TeamViewer, VNC usw.
Damit hätte man alle Akten, die auf irgendeinem Computer, irgendwo auf der Welt, oder besser noch, Passwortgeschützt auf dem eigenen Rechner verschlüsselt gespeichert sind, "at your fingertips".
Man darf ja mal träumen.
Eine Kabeltrommel ist immerhin ein Anfang.
Wann wird man auch ein WLAN Kabel nutzen dürfen?
@anonym
Sie werden es nicht glauben, aber ich arbeite sowohl mit Netbook als auch mit iPad, um mein WLan habe ich immer dabei.
Und auch Ihre anderen Ideen werden von uns umgesetzt - ist allerdings noch die große Ausnahme.
Und vom Gericht zur Verfügung gestelltes WLan, das wird wohl noch Jahre dauern, und ob ich ausgerechnet dem WLan trauen würde - na ja!
Lieber Herr Siebers,
Ihrem Handy trauen Sie ja auch.
Es ist den wenigsten Menschen bewusst, daß, wenn man Funktechnologie einsetzt, man praktisch alles in die Welt hinausposaunt, für jeden hörbar, der in Funkreichweite mithören möchte.
Damals, beim CB-Funk war das noch jedem klar (analog unverschlüsselt, jeder wusste, wie das funktioniert), aber heutzutage wird die Funktechnologie so gedankenlos im Alltag eingesetzt, daß ich mich nur wundere.
Klar, das ist das digitale Zeitalter, aber..
http://www.heise.de/newsticker/meldung/IMSI-Catcher-fuer-1500-Euro-im-Eigenbau-1048919.html
Böse Jungs machen aus Handys Abhörgeräte.
Ihr Ansatz, WLAN zu misstrauen, ist zunächst einmal eine gute Idee. Allerdings: Das kann man problemlos verschlüsseln. Im Gensatz zu Handy-Telefonaten.
P.S.: Mit "böse Jungs" meine ich natürlich auch die Mädels. Ich bin ja politisch korrekt.
@obiger anonym:
Wo wollen Sie denn Ihr "WLAN-Kabel" anschließen? An der Luftbuchse für's Drahtloskabel?
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