Die Szene ist so ungewöhnlich wie kurz: Im Herbst 2002 betritt eine grauhaarige, alte Dame den Polizeiposten am Konstanzer Lutherplatz, legt den Beamten ein Papier auf den Tisch und geht wieder. Man mag sich die verdutzten Gesichter der Polizisten vorstellen, als sie das Papier anschauen und sehen, um was es sich handelt. Es ist das Vermächtnis der Käthe Klemm. Und Erbin ist die Polizeidirektion Konstanz. Die damals 80-Jährige hat ihr Barvermögen in Höhe von etwa 80000 Euro der Behörde vermacht; das Inventar ihrer Wohnung und was ihr sonst noch gehört, vermacht sie dem Roten Kreuz. Am 1. Januar 2003 stirbt Käthe Klemm.
Bis heute löst das klare und geregelte Vorgehen der alten Frau Erstaunen aus. Nicht zuletzt deshalb, weil Käthe Klemm - vermutlich mit Hilfe eines Notars - die wohl einzige, winzige Möglichkeit gefunden hat, eine Behörde überhaupt zum Erben machen zu können.
Den Verwendungszweck hat Käthe Klemm festgelegt. Das Geld soll für soziale Zwecke innerhalb der Polizeidirektion im Landkreis Konstanz verwendet werden.
Geld aus der Stiftung wird jetzt im Mai 2006 erstmals für ein neues Präventionsprojekt zum Thema Jugendgefährdung eingesetzt.
Warum Käthe Klemm ausgerechnet die Polizei als Erbin einsetzt, bleibt ein Geheimnis. Die Antwort auf dieses Frage hat sie im Januar 2003 in ihr kühles, nasses Grab in der Nordsee mitgenommen.
Quelle: suedkurier.de
Aber ausgerechnet die Polizei ...
1 Kommentar:
Schlechten Erfahrungen stehen auch gute Erfahrungen gegenüber. Als meiner Schwiegermutter die Handtasche mit den Wohungsschlüsseln geraubt wurde, haben sie zwei Schutzpolizisten sofort nach Hause gefahren. Auch die gerufenen Kriminalbeamten kamen schnell hinterher in ihre Wohnung und haben vor allen Dingen beruhigend auf die erregte alte Dame eingewirkt, bis weitere Hilfe aus der Familie kam und veranlasst wurde, das Schloss auszuwechseln - und zwar nicht bei Diensten die im Branchenbuch mit AAA beginnen o.ä.. Geerbt hat übrigens gleichwohl nicht die Polizei ...
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