04 September 2008

Richter ohne Lebenserfahrung aber mit Prädikatsexamen

In Sachsen-Anhalt geht man jetzt noch mehr als bisher dazu über, Personen zu Richtern zu machen, von denen man befürchten muss, dass sie dem wahren Leben bisher weniger ins Auge gesehen haben. Jungjuristen mit Prädikatsexamen, wenn möglich, noch promoviert, sind in der Regel nicht gerade die Richter, die die Probleme des Lebens in ihrem Beruf mit einem gesunden Maß an Praxisnähe anpacken können.
Auch das Landes-Justizministerium belegt die in den letzten Jahren verbesserte Qualität der Ausbildung von Juristen damit, dass immer mehr ihr Studium mit vollbefriedigend oder besser abschließen. In einer Pressemitteilung heißt es, dass dies 2005 nur knapp fünf Prozent waren, 2008 aber erstmals 20 Prozent. Gerade, um die Top-Absolventen im Land zu halten, seien nun erstmals die Einstellungen direkt nach dem Examen erfolgt, erläutert Justiz-Sprecherin Ute Albersmann.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung

14 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Finde ich pauschaliert, das so zu sagen. Nur weil jemand vorher Staatsanwalt war bewirkt das genausowenig Praxisnähe bzw. Lebenserfahrung wie wenn sofort in den Beruf eingestiegen wird. Wie mans aber sinnvoll überprüfen soll? Der Mietrechtler muss selber 3 Mietverträge geschlossen haben und einmal geräumt worden sein ;) ?

Werner Siebers hat gesagt…

Die subjektive Erfahrung zeigt aber auch, dass je besser die Examensnoten + Promotion - desto lebensfremder und hin und wieder - rechtsgefühluntauglicher die Kandidaten.

Anonym hat gesagt…

Nur keinen Neid. Es steht jedem frei ein ordentliches Examen zu machen, oder Anwalt zu werden!

Werner Siebers hat gesagt…

Kien Neid, denn lieber ein schlechtes Examen aber in der Lage, sich ohne fremde Hilfe die Schuhe zubinden zu können.

Peter Sansibar hat gesagt…

Lieber Herr Siebers, Ihrer Polemik schließe ich mich an, vertrete aber den gegenteiligen Standpunkt:
Lieber zwei gute Examen machen denn als (bloggender) Feld-Wald-und-Wiesen-Anwalt in der Provinz zu enden.
Dann kann man sich nämlich auch locker einen qualifzierten Mitarbeiter leisten, der beim Zubinden der Schnürsenkel hilft.

Gruß!
PS

Anonym hat gesagt…

Wie wahr, Herr Sievers Ihr letzter Kommentar. Ich habe ein hochgehandeltes Summa-Cum-Laude-Genie erlebt, der fachlich einfach gigantisch war, aber swchon durch die simple Frage nach der Uhrzeit so überfordert war, dass nur noch zusammenhangloses Gestottere kam. Wieso nur wird mir angst und bange, mir sowas als Richter vorzustellen? Das mag mir vielleicht der Herr Sansibar begründen.

Werner Siebers hat gesagt…

Interessant ist, dass sich jetzt sogar schon Juristen, die nicht einmal ihr zweites Examen in der Tasche haben oder sich statt aller mit solchen solidarisieren, die Feuchtigkeit hinter den Ohren dadurch abtrocknen wollen, dass sie über Dinge reden, von denen sie keine Ahnung haben.

Peter Sansibar hat gesagt…

Lieber Herr Sievers...verzeihung... Siebers,
wie ich sehe, finden Sie Gefallen an einer polemischen Auseinandersetzung. Ich werde meinen Studenten Ihren Blog empfehlen und sie damit zusätzlich motivieren, ein Prädikatsexamen zu erzielen.

Herzlichst,
PS

Werner Siebers hat gesagt…
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
Werner Siebers hat gesagt…

Und ich empfehle Ihren Studenten, sich nicht von tönenden selbstgefälligen Wichtigtuern blenden zu lassen, sondern sich ein eigenes Bild zumachen.

Aber wenn mein Blog Ihren Studenten auf dem Weg zum Prädikatsexamen hilft, habe ich schon mehr erreicht, als Sie.

Es grüßt von Feld, Wald und Wiese der bundesweit tätige Provinzler den Anonymus, der sich vorsichtshalber sogar ein Impressum verkneift und hinter einem Nickname versteckt

Unknown hat gesagt…

Aber meine Herren, beruhigen Sie sich wieder. Der Streit dürfte sowieso obsolet geworden sein, da nach den meisten neuen Studienordnungen ein Prädikatsexamen einfach "nichts besonderes" mehr ist. Oder möchte hier irgend jemand etwas anderes behaupten, angesichts der Tatsache, dass rund 60% aller Schwerpunktbereichsarbeit mit VB oder besser enden?

Werner Siebers hat gesagt…

Okay, hören wir auf, amüsiert hat mich das Geplänkel gleichwohl köstlich.

Peter Sansibar hat gesagt…

Beschlossen und verkündet:
Dies ist das letzte Wort.
:)

Anonym hat gesagt…

Meine besten Grüße Zurück, Herr Siebers.

1) bin ich kein Blogger und frage mich deshalb, für was ich ein Impressum brauche

2) Falls in Ihren Grüßen juristische Spitzen versteckt sein sollten, sind diese mir komplett entgangen, da ich nur interessierter Mitleser bin, der von Tuten und Blasen keine Ahnung hat, da ich mit Jura nix am Hut habe.

 

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