11 Juni 2010

Der geheimnisumwitterte Staatsanwalt


Ein Verteidiger-Kollege begrüßt den Sitzungsvertreter der Staatsanwalt höflich per Handschlag und stellt sich mit seinem Namen vor. Gut, muss man nicht machen, kann man aber machen.

Der Staatsanwalt verrät dann aber zur Verblüffung zunächst nicht seinen Namen sondern macht aus selbigem ein Geheimnis und teilt mit, er sei "Staatsanwalt".

Blöd, dass er dem Fernsehen für eine nicht sehr gehaltvolle Stellungnahme seinen Namen offenbar ohne großes Nachfragen problemfrei mitteilen konnte. Ok, man muss halt Prioritäten setzen.

DEIN RECHT IST MEIN JOB
STRAFJURIST, bundesweite Strafverteidigung
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10 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Habe ich das richtig verstanden, dass es sich bei dem Sitzungsvertreter um einen Referendar handelt? In solch einem Verfahren darf der Referendar Sitzungsdienst machen?

Johnny hat gesagt…

Ich denke nicht, dass ein promovierter Jurist noch ein Referendar ist.

Anonym hat gesagt…

@Jonny: warum nicht? Es gibt viel Juristen, die nach dem 1. StEx erst promovieren und in der Wissenschaft verbleiben, bevor sie den Pflicht-Staatsdienst Referendariat antreten!

Johnny hat gesagt…

Vielleicht war er nur richtig überrumpelt, dass der knallharte Verteidiger dem Klassenfeind öffentlich die Hand reicht.

Anonym hat gesagt…

@Johnny Wie kommst du darauf, dass es sich bei dem StA um einen prom. Juristen handelt. In dem Beitrag wird nur sein vollst. Name eingeblendet kein Dr. Titel. Bin etwas verwirrt. Falls der StA im Interview ein Sitzungsvertreter sprich Referendar sein soll, verstehe ich nicht warum er bei solch einem Prozess Sitzungsdienst machen darf.

Ein Machtvort des Autors wäre angebracht.

Werner Siebers hat gesagt…

Ich wüsste nicht, warum ich ein "Machtwort" sprechen sollte. Wie man darauf kommen kann, dass es sich bei dem Sitzungsvertreter um einen Referendar handeln könnte, ist mir nicht ganz klar.

Und das mit der Promotion zeigt, dass hier Insider des Verfahrens mitlesen, und das gefällt uns ausgesprochen gut!

Anonym hat gesagt…

Ich bin auch Referendar und promoviert. Aber Sitzungsdienst kriegt man als Referendar ohnehin nur in kleinen Fällen vor dem Strafrichter oder dem Schöffengericht, niemals aber vor einer Strafkammer.

Im Übrigen habe ich es in meinen sechs Sitzungstagen IMMER so erlebt, dass der Verteidiger sowohl dem Vorsitzenden, als auch dem Sitzungsvertreter die Hand gereicht und man sich gegenseitig vorgestellt hat. Vielleicht sind aber auch einfach die Umgangsformen hier besser, als üblich.

Kerstin Rueber-Unkelbach LL.M. hat gesagt…

Ich hab den Dr. F. auch im TV gesehen und weiß daher, dass er kein Referendar mehr ist.

Werner Siebers hat gesagt…

Alte Spielzeuge, denen man überdrüssig wird, weil sie, nachdem sie Spaß gemacht haben, langweilig und schal werden, schmeißt man einfach weg. Dazu gehören hin und wieder auch Trolls.

Ein Staatsanwalt hat gesagt…

Mir sind Kollegen, die bereitwillig jedem Journalisten, der am Rande eines Prozesses Fragen hat, Auskünfte über das Verfahren geben, ohnehin suspekt. Mir kommt in solchen Situationen außer einem "Wenden Sie sich bitte an unseren Pressesprecher" jedenfalls selten etwas substanzielles über die Lippen.

(Und meinem Namen habe ich übrigens noch nie einem Verteidiger verweigert, der sich mir vorgestellt hat. Aber das nur am Rande.)

 

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