"Anstifter werden wie Erpresser bestraft", warnte Richter Andreas Schlüter den Angeklagten, den er zu einer Aussage drängen wollte. Doch dazu kam es gestern nicht – nicht einmal zu den Plädoyers oder gar einem Urteil. Stattdessen wollte der Verteidiger sein Mandat niederlegen.Der Anwalt verteidigt in der Berufungsverhandlung einen 58 Jahre alten Burgdorfer Bauunternehmer, der wegen Anstiftung zur Erpressung angeklagt ist.
Nach einer kurzen Beratungspause kam der Rechtsanwalt mit einer Neuigkeit in den Sitzungssaal des Hildesheimer Landgerichts: "Ich lege das Mandat nieder." Die Reaktion: Ungläubige Blicke und Sprachlosigkeit bei Richter, Staatsanwalt und Nebenkläger. Der Anwalt musste seinen Entschluss begründen: "Italienische Gruppierungen spielen dabei eine Rolle, ich habe Sicherheitsbedenken." Er müsse Klartext reden, forderte ihn Manfred Döbel, der Anwalt des Nebenklägers – des Erpressungsopfers – auf.
Reichelt erklärte: "Unser Verhältnis ist zerrüttet, es geht hier um eine kriminelle Vereinigung." Auch der Angeklagte bestätigte: "Wir haben uns gestritten."
Quelle: newsclick
Wenn mein Verteidiger den Vorsitzenden der Berufungskammer nicht wegen der Besorgnis der Befangenheit ablehnt, weil der mich zu einer Aussage drängen will und mein Verteidiger das nicht als Begründung rüberbringen kann, um entpflichtet zu werden, würde ich den bestimmt auch nicht mehr haben wollen.
Und den Mandanten in die Mafia zu reden, baut auch nicht gerade Vertrauen auf. Es ist völlig unverständlich, warum es bei solchen Aussagen nicht zur Entpflichtung kommt.
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