Wie Staatsanwaltschaften über Presseerklärungen bestehende Verdachtsmomente mehr oder weniger geschickt und unauffällig in Richtung feststehender Tatsachen rücken, möglicherweise, um sich damit den Zuspruch des Mannes auf der Straße zu sichern, zeigt sich am Fall Yasmin Stieler, einer jungen Frau, die vor 12 Jahren gewaltsam zu Tode gekommen ist.
Nach dieser langen Zeit kam es nun zur Verhaftung eines Tatverdächtigen, wobei einer der unzähligen Sprecher der Staatsanwaltschaft Braunschweig nun eine Formulierung wählte, die an der Täterschaft keinen Zweifel mehr lässt - obwohl diese gerade noch nicht feststeht - sondern nur noch den anzuwendenden Straftatbestand offen lässt.
Nach dieser langen Zeit kam es nun zur Verhaftung eines Tatverdächtigen, wobei einer der unzähligen Sprecher der Staatsanwaltschaft Braunschweig nun eine Formulierung wählte, die an der Täterschaft keinen Zweifel mehr lässt - obwohl diese gerade noch nicht feststeht - sondern nur noch den anzuwendenden Straftatbestand offen lässt.
In der nächsten Woche wird die Braunschweiger Staatsanwaltschaft voraussichtlich weitere Ermittlungsergebnisse bekanntgeben. "Der Haftbefehl wurde wegen Totschlags und erstmal nicht wegen Mordes erlassen", stellte Klaus Ziehe gestern klar: "Wir kennen den Tatablauf noch nicht genau, und deshalb können wir die Merkmale, die einen Totschlag zum Mord machen, noch nicht beweisen."
Geschickt oder plump, das möge jeder Leser für sich entscheiden, unlauter aus der Sicht vieler Beobachter allemal.
3 Kommentare:
Jedenfalls das, was Sie hier verlinkt haben, ist keine PM der StA, sondern ein Zeitungsbericht.
Glauben Sie wirklich, dass alles, was von irgendeinem Pressefuzzi in Anführungszeichen gesetzt wird, deshalb der O-Ton des Zitierten ist?
Ja, da bin ich mir sicher! Die so genannten "Einführungszeichen" und "Ausführungszeichen" würde sich die Braunschweiger Zeitung nicht trauen und nicht erlauben, wenn das nicht so gesagt worden wäre. Denn sonst wäre zu befürchten, dass man gar nicht mehr mit denen spricht, so ist das in der Provinz.
Da ist sich mein Kollege auch zu recht sicher, denn der Pressesprecher hat dies so vor laufender Kamera erzählt. Das Interview war im Regionalfernsehen zu bewundern.
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