24 März 2008

Mietnomaden

Sehr geehrte ehemalige Mieter,

bisher hatte ich mit Mietnomaden nur beruflich zu tun, nun habe ich mit Ihnen das Glück, auch persönlich betroffen sein zu dürfen.

Das, was Sie hinterlassen haben, war sehr lehrreich. Eine der Damen, die bei der Generalreinigung hilft, hat sogar behauptet, zwischen Hunde- und Menschenkacke unterscheiden zu können, die auf dem Teppichboden zurückblieb.

Ich habe auch nicht die Befürchtung, Sie nicht zu finden. Solch einen Gestank wird man sicher nicht los. Wir müssen nur schnüffeln, dann haben wir Sie.

Und dann müssen wir streng juristisch abrechnen. Manch einer an meiner Stelle würde denken, schade, dass mehr nicht möglich ist.

Mit freundlichen Grüßen

der Urlaub ist tatsächlich vorbei, jetzt habe ich es begriffen!

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Bei mir läuft es nur noch mit rechtskonformem Selbstauskunfts-Fragebogen vor dem Abschluss eines Mietvertrages, telefonischer Rücksprache mit dem Vor-Vermieter mit Einverständnis des Mietinteressenten und einer Bonitätsauskunft.

Ohne diese Präventivmaßnahmen kann man leider in einigen deutschen Städten kaum mehr wirtschaftlich sinnvoll Wohnungen vermieten.

Äußere Merkmale ("sieht wie eine erfolgreiche Geschäftsfrau aus", "hat promoviert") taugen nach eigener Erfahrung leider nicht mehr, um Dauerschuldner, Mietnomaden, Messies, Hausfrieden-Störer und Berufsquerulanten zuverlässig auzusortieren.

Wenn ein Mietinteressent den (prinzipiell als freiwillig gekennzeichneten) Fragebogen nicht ausfüllt oder Kontakt mit dem Vorvermieter ausdrücklich nicht wünscht, schrillen hier die Alarmglocken.

Das funktioniert optimal bei Objekten, bei denen es mehr als 15 potentielle Interessenten gibt.

Mir wäre eine "menschlichere" Variante der Mieterauswahl auch lieber, aber leider kann ich nicht 20.000 EUR pro Jahr an Rückstellungen für "asoziales Pack" bei meinen Mieten einkalkulieren. Und auf die grauen Haare kann ich ebenso verzichten. Zwei Erfahrungen schlimmster Art sind genug :-(

Anonym hat gesagt…

Hallo Niles,

ich kann zwar ihre Befürchtungen nachvollziehen, dennoch hinterlassen ihre vorgeschlagenenen Methoden einen schalen Geschmack bei mir:

Mir ergign es bei meiner Vermieterin derart, dass diese permanent einen Vorwans suchte um in meine gemiete Wohnugn zu gelnagen. Nun gut, dacht eich mir, ich bin ein korrekter und "sauberer" Mensch/Mieter und abe nicht szu verbergen. Außer,d ass ich mir meine Büroakten nach huase nehme und sie fein säuberlich (auf Grund der kleinen Wohnung) am Boden staple. Weiters war in der Küche das Geschirr noch nicht abgespült.

Na mehr war nicht mher erforderlich, als die Vermieterin dies sah! Sie wollte den Vertrag auflösen und mir die Sozialhilfe schicken! Klarstellung: Alles war ein ordnungsgemäßer und korrekter Gebrauch der Wohnung (übrigens mit wenigen Handgriffen war ihr Reinheitsideal entsprochen;-(

Nun stellen sie sich vor, was soll diese Frau über mich meinen neuen potentiellen Vermieter erzählen? Das st wie im Arbeitsrecht, wenn man in "Unfreiden" auseinander geht, obwohl niemand zu "Schaden" kam.

Anonym hat gesagt…

Nachdem ich dieses "Geschäft" sowohl aus Perspektive des/der Mieter und aus der des/der Vermieter kenne: Wenn sich unter den beiden ein Idiot befindet, kann der dem anderen das Leben zur Hölle machen.

Interessant ist, daß der Gesetzgeber tatsächlich der Meinung ist, daß man das mit Gesetzen ändern kann. "§4711: Zwischen Mietern und Vermietern muß immer Friede-Freude-Eierkuchen sein! Jawollja!"

Ich kann Niels' Haltung vollauf verstehen: Wenn man sich einmal einen Chaoten eingefangen hat - und ich habe mehr als einen erlebt - kann man selber kaum mehr etwas machen.

Ich durfte selber erleben, wie sich ein solcher Fall schliesslich durch das Ableben des Mieters beendet hat (stockbesoffen schwer gestürzt) - und dass sich - zu meinem Entsetzen - mein Mitleid durchaus in Grenzen hielt. Derjenige, der die Wohnung dann ausgeräumt hat, hatte schon viel gesehen. Ich hab' nicht nachgefragt.

Und so kommt es, daß Mieter von Vermietern zunächst mal wie Lügner, Betrüger, Chaoten behandelt werden, und Auskünfte über Verhältnisse geben müssen, die eigentlich niemanden etwas angehen. Und das, obwohl von 100 Mietern nur einer so ein Querschläger ist. Oder vielleicht einer von 1000 Mietern, kann auch sein. Aber abkriegen tun's alle.

Gut, das betrifft nur diejenigen, die noch mutig genug sind, eine Wohnung zu vermieten. Wer da zu zart besaitet ist, zieht sich aus dem Geschäft zurück, und legt das Geld auf der Bank an. Welche Sorte von Vermietern dann noch in der Branche übrig bleibt? Zitat: "Wenn das meine Wohnung wäre, der Typ wäre innerhalb von vier Monaten raus."

Das nennt man dann "Mieterfreundliche Gesetzgebung".

 

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