Ungebetenen Besuch bekam am Dienstag die Zentrale der „Islamischen Gemeinschaft Millî Görüs?“ (IGMG) in Kerpen: Bereitschaftspolizei, Staatsanwaltschaft und Steuerfahndung sperrten das Gelände ab. Die letzten Beamten verließen erst gegen 15.30 Uhr das Gelände der islamischen Vereinigung an der Boschstraße. Die großangelegte Durchsuchungsaktion hatte am frühen Morgen begonnen: Zig Einsatzwagen fuhren auf den Innenhof, Polizisten sperrten die Ab- und Zugänge zu den Büros und Lagerhallen. Der Vorwurf: Verstöße gegen das Steuerrecht. Die Islamische Gemeinschaft „Millî Görüs?“ gilt als größte radikal-islamische Organisation in Deutschland, rund 323 Moscheen werden der Gruppe zugeordnet. Der nordrhein-westfälische Verfassungsschutz geht von derzeit rund 26.500 Mitgliedern aus. Die Organisation wurde auch 2007 vom Verfassungschutz beobachtet. Der sieht nach wie vor Verdachtsmomente von „extremen Bestrebungen“.
Oft, wenn die Strafverfolgung wegen anderer Delikte ins Stocken gerät, "helfen" den Verfolgern die zu spärlich abgeführten Steuern. Selbst so manche Rotlichtgröße musste sich nie wegen Menschenhandel oder verwandter Delikte verantworten, durfte aber wegen Steuerverkürzungen den ein oder anderen Tag hinter Gittern verbringen.
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