11 Februar 2010

Die Daten waren alle weg

So vieldeutig kann die deutsche Sprache sein. Der Staatsanwaltschaft hätte es schon schön in den Kram gepasst, wenn irgend jemand zu einem bestimmten Zeitpunkt in einem bestimmten Unternehmen sämtliche Daten in der EDV unwiderbringlich gelöscht hätte; das wäre nun endlich ein wenigstens einigermaßen greifbares Indiz für das gewesen, was die Staatsanwaltschaft versucht, dem Gericht als das heruberzubringen, was tatsächlich geschehen sein soll.

Die Sitzungsvertretung, die nie richtige Fragen stellen kann, sondern immer irgendeinen Sermon von dem zusammenfasst, was der jeweilige Zeuge gerade eben oder irgendwann einmal gesagt haben soll, um sich dieses subjektive Zerrbild bestätigen zu lassen, wollte heute auch nochmal zu gern hören, was das LKA mal in die Zeugenaussage der Zeugin von heute hineininterpretiert hatte, nämlich: alle Daten waren weg, unwiderbringlich von bösen Buben gelöscht!

Blöd, wenn man durch diese durchsichtigen und platten Pseudofragen der Verteidigung keine Steilvorlage sondern eigentlich einen Elfmeter schenkt, um mit wenigen konkreten echten Fragen deutlich machen zu können, dass die Zeugin nichts weiter als eine vielleicht ein oder zwei Tage dauernde Computerpanne meinte und weder das Verschwinden noch das Löschen von irgendwelchen Daten bestätigen konnte.

DEIN RECHT IST MEIN JOB
STRAFJURIST, bundesweite Strafverteidigung

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