14 Februar 2010

Narrenhaufen

Das Amtsgericht erlässt einen Strafbefehl, gegen den ich für meinen Mandanten Einspruch einlege, den ich dann auch ausführlich begründe.

Nach beinahe fünf Monaten erhält mein Mandant die Mitteilung, dass sein Widerspruch gegen die Terminversäumung als Wiedereinsetzungsantrag gegen die Versäumung des Verhandlungstermins Anfang Januar gewertet und gleichzeitig zurückgewiesen werde.

Mein Mandant versichert mir glaubhaft, dass er, wie ich als sein Verteidiger, niemals von einem Verhandlungstermin Anfang Januar informiert wurde.

Insbesondere habe er aber auch zu keinem Zeitpunkt irgendeinen Widerspruch wogegen auch immer erhoben, zumal das gar nicht möglich war, weil er ja gerade weder etwas von dem Termin noch von der Versäumung wusste.

Drogen? Alkohol? Schuldunfähigkeit? Ich bin gespannt auf die Akteneinsicht.


DEIN RECHT IST MEIN JOB
STRAFJURIST, bundesweite Strafverteidigung


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10 Kommentare:

Werner Siebers hat gesagt…

@Hans Dampf: Klingt nach unverbesserlichem Beamtendenken: "Gerichte machen nie etwas falsch, der Idiot ist immer der Angeklagte ...".

Ich werde nach der Akteneinsicht berichten, wen welcher Schein getrogen hat.

Mankell hat gesagt…

Bin auch gespannt. Vielleicht hat Papa oder Mama den Widerspruch geschrieben?

Diverse Schuldner beklagen sich ja auch regelmäßig, dass bei ihnen ohne Mahnung, ohne Erhalt eines Mahnbescheides und ohne Vollstreckungsbescheid das Konto "ganz plötzlich und überraschend" gepfändet wurde.

Werner Siebers hat gesagt…

Ich würde schon einiges wetten für einen kapitalen Hans-Dampf-Hirsch des Amtsgerichtes, denn ich wurde auch nicht geladen und nicht über den angeblich verpassten Termin informiert.

Schau mer ma!

RA JM hat gesagt…

..., und das unter Verstoß des Gerichts gegen § 145 a Abs. II + III StPO, nicht zu vergessen.

Anonym hat gesagt…

Vielleicht gehören einfach Empfänger und Text nicht zusammen

Werner Siebers hat gesagt…

Endlich mal wieder ein hirnloser Troll, ich freue mich.

Werner Siebers hat gesagt…

Ja, ich gebe zu, ich bin schwer getroffen und werde eine ganz schlechte Nacht haben.

Ich glaube auch, ich werde ab sofort überall Vollmachten vorlegen, um nicht erneut eine so tiefberührende Niederlage zu erleiden.

Hans Dampf hat mein Leben verändert.

Werner Siebers hat gesagt…

Ich bin so erleichert, Hans Dumpf hat mir versprochen, jetzt nur noch andere vollzumüllen.

Werner Siebers hat gesagt…

Und schon ist es passiert: Heute erreicht mich ein überaus freundlicher Anruf eines Mitarbeieters des Amtsgerichts, der sich bei mir und meinem Mandanten ausdrücklich für ein Versehen entschuldigt, das unverzeihlich sei.

Ich habe das EDV-Problem zwar nicht richtig verstanden, aber es hat kein Termin stattgefunden, der Wiedereinsetzungsantrag wurde von einer anderen Person in einer anderen Sache gestellt.

Habe ich als unerfahrener Verteidiger, wie mich eine Dampfbacke genannt hat, völlig zu Recht auf meinen dicken Bauch gehört und meinem Mandanten geglaubt.

Mankell hat gesagt…

Krass.

 

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