24 Oktober 2008

Beste Qualifikation für den Vatikan

Höchste berufliche Meriten, insbesondere auch moralische Unangreifbarkeit, nicht mehr und nicht weniger wird man für ein Amt verlangen können, das einmalig ist auf der Welt: Chef der Schweizergarde im Vatikan. Doch jetzt scheint beim Suchen nach einem Neuen das ein oder andere Informatiönchen durchgerutscht zu sein.
Daniel Rudolf Anrig ist ein guter Katholik. Der 36-Jährige hat vier Kinder, zwei Jungen und zwei Mädchen, und eine Theologin zur Frau.

Das stand nun aber im Züricher "Tages-Anzeiger": "Unter Anrigs Leitung drangen am 3. Juli 2003 um 5.30 Uhr zwanzig Beamte einer Spezialeinheit der Glarner Kantonspolizei mit zwei Drogenhunden ins Durchgangszentrum ein. Sie fesselten die Asylbewerber an Händen und Füssen, entkleideten und fotografierten sie und zogen ihnen einen Stoffsack über den Kopf."

Anrig wehrte sich gegen "die verzerrte Darstellung", wie das "St. Galler Tagesblatt" im Juli 2003 berichtete. Der Einsatz sei "gesetz- und verhältnismäßig" gewesen. Die Beamten seien nicht maskiert gewesen, die Leibesvisitationen hätten "im üblichen Rahmen" stattgefunden, und es seien keine Fotos in sexuell demütigender Stellung gemacht worden.

Heute will sich Anrig zu Einzelheiten der damaligen Ereignisse nicht mehr äußern. Sie seien "sehr weit weg".
Quelle: Spiegel

Diese Geschichte scheint aber auch sehr weit weg von der Vorstellung einer makellosen Reputation. Spannend, welche Konsequenzen der Vatikan aus diesen Vorwürfen zieht oder ob der Kandidat beanstandungsfrei am 01.12.2008 sein Amt antreten darf.

Keine Kommentare:

 

kostenloser Counter

XING frisch gebloggt Newstin Piratenblogger Blog Top Liste - by TopBlogs.de