02 Oktober 2008

Bayrische Dorfschranzen fallen übereinander her

Gut, dass die unwählbare CSU schmerzliche Verluste erlitten hat; peinlich, dass der scheidende Ministerpräsident seine eigene Nase verloren hat und die Schuld nach langer Zeit jetzt plötzlich bei Stoiber sucht; oberpeinlich der zickige Machtkampf der verschiedenen Landsmannschaften um die Vorherrschaft in der Biertrinkervereinigung.
Der scheidende bayerische Ministerpräsident Günther Beckstein hat sich kritisch über seinen Amtsvorgänger Edmund Stoiber geäußert. Es sei der größte Fehler seiner Amtszeit gewesen, sich nicht genügend von seinem Vorgänger abgesetzt zu haben, sagte Beckstein der «Passauer Neuen Presse». Darüber hinaus übte Beckstein Kritik daran, dass Stoiber im vergangenen Jahr zwischen Rücktrittsankündigung und Rückzug zu viel Zeit habe verstreichen lassen. Der neunmonatige Übergang sei schwierig gewesen.
Quelle: dpa

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Werter Herr Kollege Siebers,

zuerst dachte ich daran, diesen Beitrag nicht mehr Beachtung zu schenken. Dass indes ein Kollege aus Niedersachsen einen solch polemischen Beitrag „postet“, kann jedoch mE nicht unbeantwortet bleiben:

Stichwort „unwählbare CSU“
Das haben über 43 % der tatsächlichen Wähler anders gesehen. Die nächststärkste Partei/Wählergemeinschaft? Die SPD, mit weniger als 20 % der abgebebenen Stimmen.

Was wollen Sie also durch diese Formulierung ausdrücken? Dass die CSU unwählbar ist, weil in den letzten 50 Jahrzehnten von dieser nachweisbar „schlechte“ Politik betrieben wurde? Wenn dies so wäre, dann stünde Bayern sicherlich nicht als eines der wirtschaftlich stärksten Bundesländer da und hätte nicht in den letzten 15 Jahren einen solch starken Zuzug aus anderen Bundesländern verzeichnet. Allein die Fakten widerlegen mE Ihre Ansicht. Kennen Sie beispielsweise die Arbeitslosenquoten in Bayern (trotz starkem Zuzug) oder die Wirtschaftsdaten? Ist Ihnen bekannt, dass die bayerischen Schüler beim „Pisa-Test“ fast genau so gut abgeschnitten haben, wie die finnischen Schüler, die bekanntlich gerade nicht unterdurchschnittlich waren und dass die Leistungen anderer Bundesländer deutlich schlechter waren, als die der bayerischen Schüler? Sind Sie der Ansicht, dass diese Fakten dafür sprechen, dass in Bayern ein schlechtes Bildungssystem besteht?

Natürlich ist es Ihre persönliche Meinung, dass die CSU unwählbar ist. Dies ist zu respektieren. Jedoch sollten Sie im Hinblick auf Ihre Stellung als Rechtsanwalt sich im Sinne der BRAO und BORA auch als Blogger entsprechend verhalten und nicht solche simplifizierten Äußerungen ( wie auch „Biertrinkervereinigung“ und „Landsmannschaften“) „posten“, sondern diese zumindest ansatzweise darlegen oder in sachlicher Form darbieten. Schließlich bloggen Sie ja als Rechtsanwalt, Fachanwalt für Strafrecht und auch Spezialist für Verkehrsunfallabwicklungen und nicht als Privatperson.

Es ist mE davon auszugehen, dass sich zumindest manche Leser (auch aus Bayern) zu der reinen Vermutung veranlasst sehen, dass Ihre Äußerungen weniger durch Kenntnis von Fakten, sondern aus anderweitiger politischer Präferenz, Parteipolitik oder womöglich Frustration, Neid oder Mißgunst herrührt, ohne natürlich Ihre persönlichen Hinter- und Veranlassungsgrund zu kennen.

Wenn man nun auch noch Ihre weiteren Äußerungen – Stichwort „Biertrinkervereinigung“ – heranzieht, muss man sich als Leser des Beitrags doch fragen, welchen Vorurteilen Sie über die CSU und auch Bayern erlegen sind.

Ihre weiteren Aussagen über den scheidenden Ministerpräsidenten Beckstein und den „zickigen Machtkampf“ der „Landsmannschaften“ sprechen für sich.

Dass in Bayern nicht wenige – auch in der CSU – nicht glücklich darüber sind, dass Herr Kollege Beckstein Ministerpräsident wurde, oder Herr Huber Parteivorsitzender, mag dahinstehen. Über die „Verhältnisse“ in der CSU oder auch in Bayern scheinen Sie indes wohl genau so viel Kenntnisse zu haben, wie manch Notar vom Zivilprozessrecht. Gerne lasse ich mich von Ihnen natürlich eines besseren belehren, aber in Bayern scheinen Sie ja nicht studiert zu haben oder als Referendar bzw. Rechtsanwalt tätig gewesen zu sein. Natürlich bliebe noch die nicht ganz unwahrscheinliche Möglichkeit, dass Sie in Bayern geboren oder aufgewachsen sind und dann „auswanderten“. Dann vermag ich Ihnen natürlich „Insider-Kenntnisse“ zuzugestehen.

Falls Sie die bayerischen Verhältnisse nicht aus „erster Hand“ kennen, ein kleiner Tipp:
In Bayern ist man es leid, ständig aus anderen Bundesländern die immer gleichen, stereotypen Vorurteile zu hören. Durch wiederholen werden diese nicht zutreffender.

Werter Herr Kollege Siebers, mein ernstgemeintes Ersuchen:
Belassen Sie es lieber bei Beiträgen mit juristischem Hintergrund, die waren bisher meist ganz interessant.


Mit kollegialer Wertschätzung

Ein Kollege aus Franken

Werner Siebers hat gesagt…

Eine Partei, die über Jahre Wahlverein für krminelle Personen wie FJS war, bleibt für mich unwählbar.

Und dass mit Korruption erfolgreich Politik in den Augen des Volkes betrieben werden kann, zeigt insbesondere die Geschichte von FJS sehr tiefgründig.

Und das Nachtreten der Verantwortlichen nach einer Niederlage ist höchst peinlich, ob sie nun aus Bayern oder Somalia kommen.

Anonym hat gesagt…

>>"Eine Partei, die über Jahre Wahlverein für krminelle Personen wie FJS war, bleibt für mich unwählbar"<<

Folgt man dieser Argumetationsweise, ist die Anzahl der Parteien, welcher sie in Deutschland eine Stimme geben dürften aber recht gering und Etablierte dürften sich nicht darunter befinden.

 

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