07 Februar 2008

Gericht wünscht Gedächtnisakrobaten

Der theatralische Halberstadtprozess im Landgericht Magdeburg hat kleine Aussetzer. Nachdem bisher fast alle Zeugen zuverlässig erschienen waren, hapert es jetzt ein wenig an der Zuverlässigkeit.

Einer der Staatsanwälte schien das zu ahnen und hat sich jetzt zunächst für mehrere Wochen urlaubsbedingt nach Kanada abgesetzt.

Irgendwie kann man aber auch verstehen, dass Zeugen nicht viel Lust haben, immer wieder betonen zu müssen, dass sie von den anklageerheblichen Vorgängen nichts mitbekommen haben.

Wenn man dann als Zeuge auch noch von dem einen oder anderen Prozessbeteiligten angemault wird, man solle nun mal sein Gedächtnis anstrengen und genau erinnern, ob man vor 8 Monaten an einem bestimmten Abend 4 oder nur 3 Bier getrunken hat oder ob man nun um 21.00 Uhr oder um 22.00 Uhr in einer Kneipe war, ist die Lustlosigkeit mancher Zeugen leicht nachvollziehbar.

Es ist schlicht weltfremd, zu erwarten, dass solche Fragen nach der Zeit von Nebenbeteiligten auch nur annähernd zuverlässig beantwortet werden können.

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