In einem Schwurgerichtsverfahren vor dem Landgericht Braunschweig hat sich der Angeklagte durchgerungen, im allerletzten Moment unmittelbar vor Beendigung der Beweisaufnahme sein Schweigen zu brechen und zu offenbaren, dass ihn ein Wahn getrieben hat.
Quelle: newsclickEr spricht von seinem Albtraum. Dass er seine Ehefrau wirklich mit Kabelbinder fesselte, Mund und Nase mit Klebeband schloss, sie womöglich auch würgte, bis sie tot war, will der 31-Jährige bis heute nicht begriffen haben. Am Vorabend des Gewaltverbrechens erhielt er einen Anruf: Er meinte Sex-Geräusche zu hören, vermutete dahinter seine Frau. "Das hat mir keine Ruhe gelassen." Immer wieder habe er Stimmen in seinem Kopf gehört. "Ich konnte nicht mehr klar denken, musste reden."
Dumm nur, dass sich der Angeklagte dann fragen lassen musste:
Quelle: newsclickWarum er bei der Tat Handschuhe trug? Warum er Regale ausräumte, um einen Einbruch vorzutäuschen? Und warum hatte er einen Rucksack mit Messer, Handschuhen, Spritze, Kabelbinder, Brennpaste und Klebeband bei sich, wenn er nur reden wollte? Fragen der Oberstaatsanwältin, auf die der Angeklagte gestern keine Antworten wusste. "Mir ist nicht klar, was geschehen ist."
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1 Kommentar:
Ich habe schon von Fällen gehört, wo den Betroffenen im Traum Handreichungen von ebenfalls eingeträumten Astralkörpern gemacht worden sind. Solche Auren führen regelmäßig Gegenstände mit sich, so dass leicht erklärbar wäre, woher die Handschuhe, das Messer, die Spritze, die Kabelbinder, die Brennpaste und das Klebeband stammen könnten. Wenn die Schakren nicht im Reinen sind, gibt es nunmal ein ungutes Karma im YingYang. Da hilft nur komplettes Rebirthing oder konsequentes Fasten mit Reiki. Soviel Zeit hätte der Angeklagte in seiner ungesegneten Ehe aber möglicherweise als quälend empfunden, also blieb nur das Rebirthing. Von da ab war es sicher nicht mehr fern bis zu einem Erlösungstraum mit Happy End und Osterfeuer. Sind Richter und Staatsanwälte denn wirklich noch immer so wenig vertraut mit Spiritualität? Denken die immer noch, es gäbe nicht mehr zwischen Himmel und Erde, als uns die Schulweisheiten glauben machen wollen? Außerdem, was ist mit dem Menschenrecht auf ein Leben ohne Bauchtanzgruppe, Töpferkurse und Seidenmalerei in der Diele? Wo lässt die Justiz erkennen, welche Affekte zum Beispiel eine halbseitig weinende Clownsmaske oder ein Poster mit Airbrush-Delphinen auslösen können? Als Nicht-Jurist will ich mich nicht übermäßig brüsten, aber mit meiner Einlassung hätte der Angeklagte doch zumindest Aussichten auf ein erfolgreiches Wiederaufnahmeverfahren gehabt, oder? Na sagen Sie es schon, ich hätte Strafverteidiger werden soll. Vielleicht im nächsten Leben.
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