Im Skandal um Rezeptbetrug im Saarland hat die Polizei die Ermittlungen in einem von mehreren Teilkomplexen abschließen können. Wie die Staatsanwaltschaft Saarbrücken heute mitteilte, wurde gegen einen 47-jährigen Arzt aus Homburg Anklage zur Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Saarbrücken erhoben. Die Ermittlungsbehörde wirft dem Mediziner Untreue, gewerbsmäßigen Betrug sowie Beihilfe zum Betrug in insgesamt 180 Fällen vor. Die Taten sollen sich in einem Zeitraum von fünf Jahren ereignet haben, zwischen März 2000 und Februar 2005.
So wird dem Arzt, der zeitweise in Saarbrücken eine Praxis mit den Schwerpunkten Suchtmedizin und Drogensubstitution unterhielt, Betrug mit so genannten Luftrezepten vorgeworfen. Dabei soll der 47-Jährige mit einem Apotheker aus Völklingen zusammengearbeitet haben, der in einem gesonderten Verfahren verfolgt wird. Der Arzt soll Rezepte über hochwertige Medikamente ausgestellt haben, die der Apotheker dann mit den Krankenkassen abrechnete, ohne die Arzneimittel tatsächlich zu verabreichen.
Bei über 700.000 € Schaden könnte im Falle des Nachweises die Luft ganz schön dünn werden.
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