Im Hamburger Milieu braut sich ein Bandenkrieg zusammen. Es geht um viel Geld, das ein türkischer Gangster-Boss in Rechnung stellt. Und um einen Mann, von dem alle dachten, er würde nie zurückkehren.Türken-Musa ist wieder in der Stadt. Die Nachricht ging wie Donnerhall durchs Milieu. Musa, der Kopf der "Gangster GmbH", jener Bande gnadenloser Migrantenkinder aus den Kampfsportstudios, die die Hamburger Luden einst das Fürchten gelehrt hatte. Nach ein paar Jahren Haft war Musa 2003 von Hamburg in die Türkei abgeschoben worden. Von dort kehrte er, inzwischen mit einer Polin verheiratet, Anfang des Jahres in die Hansestadt zurück. Er hatte sein Erscheinen vorher bei Staatsanwaltschaft und Ausländerbehörde angekündigt, meldete sich auf die Ladung zum Strafantritt termingerecht und pünktlich beim Polizeipräsidium und saß seine durch die Abschiebung unterbrochene Strafe ab. Musas Name steht für Ungemach. Denn Musa hat noch eine Rechnung offen. Im Milieu spricht man von 1,5 Millionen Euro aus vermeintlichen "Anteilen", die ihm sein alter Partner Frank und dessen neue albanische Kompagnons schulden sollen. Die hätten, als Musa in den Knast ging, versprochen, sich zu kümmern. So, wie gute Freunde das zu tun pflegen. Es geht vor allem um Gewinne aus dem "Laufhaus" an der Hamburger Reeperbahn, jenem bekannten Bordell, in dem, so die Eigenwerbung, "achtzig internationale Girls" auf vier Etagen auf Kundschaft warten. Jeden Monat schlurfen dort 100.000 Besucher durch. Und es geht auch um eine Disco und den Straßenstrich "Süderstraße", ein Gewerbegebiet mit regem Durchgangsverkehr.
Einigen deutschen Rotlichtgrößen wird es einen Logenplatz wert sein, zuzuschauen, wenn sich ausländische Platzhirsche gegenseitig die Schädel einrennen.
1 Kommentar:
Es ist schon nahezu unglaublich, dass solche Subjekte immer wieder Möglichkeiten finden, zurückzukehren.
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