Die Sueddeutsche Zeitung berichtet über verschiedene Fälle, in denen Bürger, die sich gegen Nazis, Hakenkreuzschmierereien usw. wehren, plötzlich selbst von den Ermittlungsbehörden verfolgt werden. Eins der Beispiele ist Frau Mensah-Schramm.
Irmela Mensah-Schramm praktiziert ihren persönlichen Aufstand der Anständigen mit einem Eimer Farbe und einem Roller aus dem Baumarkt. Mehrmals pro Woche zieht die 59 Jahre alte Berlinerin durch Deutschland. Dann übermalt sie Hakenkreuz-Schmierereien, kratzt Nazi-Plakate ab und übertüncht Hassparolen mit einer Farbschicht. Jede der überpinselten Schmierereien hat Mensah-Schramm fotografiert.
Für die Wanderausstellung, in der sie die Bilder seit einigen Jahren dokumentiert, hat sie im Sommer 2005 den Erich-Kästner-Preis für Toleranz erhalten. Jetzt haben sie Polizisten aus Potsdam angezeigt – wegen der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.
„Wer schweigt, stimmt zu“, hatte Irmela Mensah-Schramm bei der Feier zum Tag der deutschen Einheit in Potsdam in dicken Lettern auf ein Plakat geschrieben, darunter einige von ihr fotografierte SS-Runen montiert. Deswegen droht ihr nun ein Strafgeld, wie das ARD-Magazin Monitor erstmals berichtete.
26 November 2005
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