Und noch mehr berichtet die Braunschweiger Zeitung über das ekelerregende Gammelfleisch:
Lebensmittelkontrolleure und Veterinäre in Niedersachsen sollen in Kühlhäusern und bei Fleischhändlern verstärkt nach "Gammelfleisch" fahnden.
Anlass für einen entsprechenden Erlass des Landwirtschaftsministeriums ist der Skandal um verdorbenes Fleisch, das in einem Kühlhaus in Melle bei Osnabrück beschlagnahmt wurde. Zwei Firmen aus Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen hatten zu Spottpreisen kleinere Fleischmengen zusammengekauft und gelagert – in der Hoffnung, sie irgendwann wieder gewinnbringend zu verkaufen.
"Das System ähnelt dem einer Reste-Rampe", sagt Ministeriumssprecher Gert Hahne unserer Zeitung. Die Behörden sollen deshalb herausfinden, welcher Händler häufig Kleinmengen unterschiedlichster Herkunft und Zusammensetzung kauft, wo er sie lagert und wohin er sie verkauft.
Die Kontrolleure werden zunächst Lieferpapiere prüfen, müssen aber auch zur Motorsäge greifen. "Uns interessieren bereits hektische Warenbewegungen", sagt Hahne. Außerdem gehe es um die Fragen, ob die gelagerte Ware mit der angegebenen übereinstimmt, ob das Haltbarkeitsdatum überschritten wurde, und ob die Ware überhaupt in einem Kühlhaus für Lebensmittel gelagert werden darf.
"Bei den jüngsten Kontrollen haben wir nämlich Fleisch entdeckt, das nie als Lebensmittel hätte verkauft werden dürfen", sagt Hahne. Es handelte sich um "Stichfleisch", das beim Schlachten stark durchblutet wird und deshalb hoch mit Keimen belastet sein kann. Trotz des Erlasses wird es bei den gezielten Kontrollen um Stichproben bleiben, weil es schlicht an Prüfern fehlt.
Der neue Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer (CSU) forderte gestern, dass Firmen es melden müssen, wenn ihnen schlechtes Fleisch angeboten wird. Niedersachsen hatte im Bundesrat eine EU-weite Informationspflicht vorgeschlagen. Damit soll vor allem Restehändlern das Handwerk gelegt werden.
25 November 2005
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