Vor dem Landgericht Frankfurt am Main begann an diesem Dienstag der Prozess gegen neun Männer und Frauen, deren Kokaingeschäfte eigentlich perfekt organisiert waren. Weil die Fahnder vom Zoll wissen, dass viele Schmuggler das Rauschgift inzwischen in Säckchen im eigenen Magen transportieren, werden die Passagiere von Linienflügen aus der Karibik und Südamerika an den deutschen Flughäfen scharf kontrolliert.
Am Tag vor Prozessbeginn schilderte der zuständige Staatsanwalt zusammen mit den Ermittlern vom Zollfahndungsamt, wie die Bande vorging. Sie buchte ihren Kurieren einen Zwei-Wochen-Urlaub in der Dominikanischen Republik, all inclusive. Nach der Ankunft wurden die Kuriere zur so genannten Schluckerschule gebracht.
Waren sie imstande, eine Karotte oder Pflaume im Ganzen zu schlucken, durften sie anschließend unbehelligt Urlaub machen; falls nicht, wurde geübt. Der Einsatz begann am Tag vor dem Heimflug. Bis zu einem Kilogramm Kokain mussten die Kuriere schlucken, verteilt auf 100 Gummisäckchen zu 8 oder 10 Gramm.
Quelle: Sueddeutsche
Auch einen meiner Mandanten hat es jetzt erwischt auf einem Flug aus Mexico nach Belgien. Er selbst glaubt, dass die mexikanischen Zöllner sich zunächst bestechen lassen, um dann die belgischen Kollegen anzurufen, damit die gleich die richtigen Passagiere rausgreifen.
2 kg mit über 90% Wirkstoffgehalt wird ihm ein paar Jährchen kosten.
01 Februar 2006
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