19 Oktober 2007

Untiefen der Polizeiarbeit in Halberstadt II

Auch heute im ehrwürdigen Amtsgericht in Halberstadt. Zwei Zeugen sind halb vernünftig. Sie rauchen zwar, das aber nur auf dem Balkon. Plötzlich tauchen auf der vom Balkon einsehbaren straße johlende Jugendliche auf und rupfen an einer Weihnachtsbaumkette herum und zerstören Glühlampen. So weit, so böse. Die Zeugen rufen die Polizei an.

Beide Zeugen werden dann von einem Polizeibeamten vernommen. Beide berichten, dass sie bei diesen Vernehmungen zwar zusammen im Vernehmungszimmer waren, dass aber beide nacheinander vernommen wurden und dass für beide ein gesondertes Protokoll gefertigt wurde, das jeder für sich allein unterschrieben hat. So weit, so gut.

Die Frage, ob die beiden Zeugen sich erklären könnten, dass beide Vernehmungen wortgleich bis Punkt, Komma und Formatierung sind, haben die Zeugen gar nicht erst verstanden. Die Vorstellung, dass ein Polizeibeamter die Vernehmung der einen Person im Computer bei der Vernehmung der zweiten Person einfach kopiert hat und lediglich die Personalien ersetzt hat, um dann so zu tun, als seinen es zwei Vernehmungen, übertraf die Phantasie dieser Zeugen.

Schade, dass wir den Vernehmungsbeamten aus anderen Gründen nicht brauchten, ich hätte ihn gern u.a.nach seiner Ausbildung gefragt.

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