04 April 2006

Ohne Robe in Ingolstadt

Morgens denke ich noch über die weiße Krawatte nach, komme in Ingoldstadt an, und ... habe meine Robe vergessen. Na gut, in die Offensive gegangen und den Richter aufgesucht. Dann gabs tatsächlich noch in irgendeinem Schrank eine Ersatzrobe des Ingolstädter Anwaltsvereins, die mir sogar einigermaßen passte - und das will was heißen!

Dann die vier Securitys, die natürlich vollkommen unschuldig waren und mit der angeklagten gefährlichen Körperverletzung nichts zu tun hatten.

Die Beweisaufnahme lief nicht gerade verteidigerfreundlich, einige Zeugen fehlten, es kam zum Gespräch. Obwohl der Vorsitzende des Jugendschöffengerichts immer wieder betonte, man sei in Bayern und da könne insbesondere mein einschlägig unter Bewährung stehender Mandant nun ganz sicher nicht mit einer weiteren Bewährung rechnen, Haftbefehl wurde angedroht, kam es dann doch zu einer kaum erwarteten einvernehmlichen Lösung.

Geständnis, für alle Bewährung, für meinen eine Geldauflage von 5.000,00 € innerhalb von 15 Monaten.

Na ging doch, auch in Bayern und in fremder Robe.

2 Kommentare:

pic.eibo hat gesagt…

Ein mir bekannter RA, erstzugelassen in Stuttgart, kam in unser Büro und meinte, er müsse gleich zu einem Termin am OLG D'dorf. Ich sah seine Robe und meinte, dass der Samtbesatz nicht in Ordnung ginge (Robenordnung). Tatsächlich hatte der Vorsitzende ein Problem mit diesem Besatz, der RA erhielt eine Rüge. Erklärung: Es ist in Stuttgart (LG wie OLG) erlaubt, dass Anwälte vor Gericht Roben mit Samtbesatz tragen. Hier gut davon gekommen, aber ansonsten denke ich, dass hier auch ein VU möglich gewesen wäre...

justus hat gesagt…

Meines Wissens gibts beim Bayerischen Anwaltsverband auch Roben für Notfälle und natürlich solche mit Satinbesätzen. Ich glaube, die sind von http://www.natterer-roben.de

 

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