Wegen einer verbalen Anspielung auf den Hitlergruß läuft gegen einen Richter am Mainzer Landgericht ein Untersuchungsverfahren. Dabei habe es sich aber nicht um eine rassistische Bemerkung gehandelt, sagte der Mainzer Landgerichtspräsident Willi Kestel am Donnerstag. Es werde aber geprüft, ob es Konsequenzen für den Juristen gebe, der weiterhin im Dienst sei. Der Richter bedauert Kestel zufolge inzwischen die Äußerung sehr. Der Mann sei «weit davon entfernt, dem rechten Lager nahezustehen».
Die Bemerkung soll in einem Zivilprozess gefallen sein. Dabei sei es darum gegangen, ob ein Krankenhaus bei der Geburt eines türkischen Jungen einen Fehler gemacht hatte. Das Kind ist seither im Schulterbereich gelähmt. Der Vorsitzende Richter habe dabei den Anwalt gefragt, welche Beeinträchtigungen der Junge habe. Der Anwalt demonstrierte dies laut Kestel mit ausgestrecktem Arm, den er nur bis zu einer bestimmten Höhe streckte. Daraufhin soll der Richter in Anlehnung an den Hitlergruß gesagt haben: «Für 1933 hätte es gelangt.» Der Richter habe aber dabei keinen Bezug auf den türkischen Jungen genommen, erklärte der Gerichtspräsident.
Aus dem «Kreis der Richter» sei ihm der Vorfall dann später zugetragen worden, berichtete Kestel. Er räumte aber ein, dass man eine solche Bemerkung «eher am Stammtisch vermutet als in einem Gerichtssaal».
Schlimm genug, dass es möglich ist, dass Juristen, denen ein solcher Ausspruch in solchem Zusammenhang -egal ob am Stammtisch oder im Gerichtssaal- überhaupt einfällt, Vorsitzende Richter werden können. Noch schlimmer finde ich Landgerichtspräsidenten, die auf so plumpe Art und Weise versuchen, solches Verhalten auf so dumme Art und Weise zu verharmlosen.
Die beiden zusammen an einem Stammtisch sind sicher nicht auszuhalten. Zeit genug dazu sollten sie dazu aber in Zukunft erhalten, denn die beiden Stellen werden hoffentlich kurzfristig neu ausgeschrieben.
15 Kommentare:
Scheiß Sommerloch! Armer Richter. Witzige Bemerkung.
als politisch liberal orientierter mensch kann ich an der bemerkung nichts schlimmes finden.
sicher dürfen die gräueltaten der nazis nicht verharmlost werden, aber wenn helge schneider adolf hitler spielen darf, warum darf dann ein richter nicht aussprechen, was womöglich viele sowieso denken?
es war eindeutig eine humoristische zwischenbemerkung, die mit dem fall an sich nichts zu tun hat.
humor hat es in deutschland immer noch schwer - kein wunder, wenn man bedenkt, welche standards das uunterschichten-tv setzt.
freispruch!
Nunja, der Unterschied bei Helge Schneider besteht aber darin, dass dieser Witze AUF KOSTEN der Nazis macht. Das ist hier nicht der Fall gewesen.
Abgesehen davon, dass der hier an den Tag gelegte "Humor" so flach ist, dass er selbst an Stammtischen wahrscheinlich nur ein betretenes Schmunzeln hervorruft, haben Nazi- Vergleiche ("Arm heben wie '33 haha") in Gerichtssälen einfach nichts zu suchen. Und vom vorsitzenden Richter schonmal gar nicht! Punkt. Das ist kein Humor, sondern einfach nur dumm.
jaja, der Humor....
was für den einen Humor ist, ist für den anderen eine Todesanzeige. Hätte das ein Holländer gesagt, hätten die Kollegen gegrinst. Aber ein Deutscher?????
Nazischwein!!!!!
Babalou
Diese künstliche Aufregung, ein unangebrachter Witz, aber eben auch nicht mehr, lächerlich. Vielleicht sollte man auch gleich ein neues Gerichtsgebäude bauen und weihen, weil sonst die Aura des alten Witzes noch darin schweben würde?
Wenn ich mir hier die Kommentare anschaue, dann scheint es so, als haben die meisten es einfach immer noch nicht verstanden.
Da wird mal wieder verharmlost wie es nur geht. So wird aus "Fremdenhass" ganz schnell "Fremdenunfreundlichkeit", usw. Wie der Bundeswehrsoldat, der seinen Untergebenen befiehlt bei einer Übung auf Afro- Amerikaner zu schießen und dabei laut "Motherfucker" zu rufen. Richtig, alle könnten drüber lachen, nur wir armen Deutschen nicht, und das alles nur, weil dieser Hitler vor soo vielen Jahren hier ein wenig murks gebaut hat.
Leute, werdet mal wach und fangt an zu denken. Ist ja schlimm hier!
(Wer Ironie findet, darf sie behalten.)
@3:48 Ihr Kommentar ist doch der platteste und unnötigste von allen hier, immer das gleiche Gewäsch, die Welt hat nun wirklich wichtigere Probleme, als lächerliche Witze, aber Sie vielleicht nicht, dann können Sie mir aber auch aus diesem Grund einfach nur mein Beileid.
Und wieder so ein "Das war doch nur ein lustiger Jungenstreich"- Kommentar. Komisch nur, dass viele halbwegs gebildete Menschen dies nicht so lustig finden, wie sich ja an der Medienresonanz zeigt.
Ach ja, das ist ja alles künstliche Aufregung, ich vergaß. Zum Glück behalten Sie den wahren Durchblick!
Leider sind in den Medien oftmals nicht halbwegs gebildete Menschen aktiv, aber da hat jeder einen individuellen Anspruch an Intellekt.
Das Thema ist und bleibt in diesem Umfang lächerlich.
... und Richterschelte macht sich unter Anwälten immer gut.
Sinnloser Aufreger. Gutmenschen unter sich.
BTW - zur rhetorischen Frage, warum der Mann Richter geworden ist: Ganz einfach, Herr Anwalt: Weil er das Examen dafür hatte!
Ach so, sollte der Richter dann nicht in Wirklichkeit eine Tapferkeitsmedaille erhalten, weil er sich traut den Humor zu haben, den alle anderen mühsam unterdrücken?
Man fasst es nicht. Herr, lass Hirn regnen!
@mascha: Wieso glauben Sie, dass der Richter ein gutes Examen hatte? Zu seinen Zeiten konnten noch alle Volljuristen in den Staatsdienst. Leider, wie man sieht.
@ Anonym: Aha. Überzeugendes Argument. Gibt es denn sonst noch Strategien der beruflichen Egopflege Ihrer(?) Generation, wenn es um die fachliche Befähigung zum Richteramt geht?
Jetzt sollte man aber endlich mal die Kirche im Dorf lassen! Nach Eva Hermans "Autobahn-Kommentar", der mit einem Rauswurf bei Kerner führte, soll nun ein Richter entlassen werden, weil er, zugegebenermaßen in der Situation unangebracht, gewitzelt hat? Wie weit soll das noch getrieben werden? Wird demnächst jemand, der das Wort Hilter nur benutzt, egal in welchem Zusammenhang, dafür belangt? Es wird Zeit, dass wir uns von der Antifa nicht so weit den Kopf verdrehen lassen, dass solche Personen einfach pauschal Sympathisanten von Nazis sind! Ich vermisse hier Liberalität und Toleranz!
Warum kapiert eigentlich keiner der vielen anonymen Schreiber, dass der belanglose Mainzer Witz, wodurch ein Richter eine körperlichen Behinderung am zackigen Hitlergruß gemessen hat, nichts weiter als ein gefundenes Fressen für einen Rechtsanwalt ist. Steht nämlich die von ihm vertretene Sache schief, dann hat er den Richter mit einem Befangenheitsantrag weg. Die Frage ist, wie hat er die Chance genutzt ? Hiermit fragt eine Kolegen den Kollegen.
Dass in diesem Falle die Richterablehnung in der deutschen Justiz wohl noch funktionieren könnte, sollte man hoffen dürfen.
Alle anderen Beiträge betreffen Geschacksfragen und geben mehr Aufschluss über die anonymen Schreiber als über die Sache.
die jenigen, die meinen das ein vorsitzender richter mit einer solchen bemerkung ein "spässchen" gemacht hat, haben doch den schuss nicht gehört. jeder einzelne der in seinem kommentar ausdrückt das dies nicht so schlimm wäre, dem wünsche ich demnächst eine . verhandlung mit eben diesem richter! mal sehen, ob sie dann immer noch dieser meinung sind!? für mich gehört dieser richter verurteilt. richter müssen sorgfältig arbeiten. gerade in einer verhandlung, in der es um einen ausländischen jungen geht, ist das doch absolut fehl am platz. ob er sich zu dieser äußerung auch in einem prozess mit beteiligung eines deutschen staatsbürgers hätte hinreißen lassen?? man weiß es nicht. gerade deshalb gehört dieser richter aus dem amt entfernt!! er arbeitet jetzt wohl beim landgericht zu mainz. kann man so einem richter noch vertrauen neutral zu sein?? meine antwort eindeutig,....nein!!!
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