Ähnlich wie bei dem angeblich steigenden sexuellen Missbrauch von Jugendlichen sind bei der Frage der Jugendkriminalität Statistiken sensibel zu lesen.
Eine Untersuchung des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen ermittelt Risikofaktoren für den sozialen Abstieg von Jugendlichen – und damit den Einstieg in die Kriminalität.
Mehr als ein Jahr lang hat das Hannoveraner Institut unter Leitung des Kriminologen Professor Christian Pfeiffer 20 000 Neuntklässler, 6000 Schüler der vierten Jahrgangsstufe sowie eine Gruppe aus der siebten unter die Lupe genommen.
Teilweise haben die Studien einen leichten Rückgang der Gewalt ergeben: 1998 war jeder Fünfte schon mal auffällig geworden, 2005 nur jeder Sechste, skizziert ein Soziologe. Und das trotz steigender Kriminalstatistik? "Jugendliche zeigen Gewalttaten heute viel häufiger an, die Sensibilität ist größer."
Und genau da liegt das Problem. Sowohl bei sexuellem Missbrauch von Kindern als auch bei der Jugendkrminalität suggerieren und die immer schneller werdenden Medien, dass es immer übler und schlimmer wird, obwohl das Gegenteil der Fall ist.
Das ist zwar nicht beruhigend, muss aber immer im Hinterkopf sein, wenn es um angeblich explodierende Kiminalität geht. Es wird heute einfach schneller und intensiver berichtet und nicht zuletzt deshalb auch viel schneller angezeigt.
11 Januar 2006
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