VW, Land Niedersachsen und Porsche haben sich auf die künftige Machtverteilung im Aufsichtsrat geeinigt.
Den Weg für den Kompromiss machte Ferdinand Piëch frei. "Ich trete 2007 nicht wieder als Aufsichtsrats-Vorsitzender an", erklärte er in einem Gespräch mit unserer Zeitung. Piëch ließ indes offen, ob er dem VW-Aufsichtsrat nach 2007 als einfaches Mitglied weiterhin angehören werde. "Ich freue mich darüber, dass dieser Streit beendet ist", sagte Piëch. "So ein Krieg kostet beide Seiten viel Geld. Es ist besser, sich zu einigen."
Piëch, Porsche-Chef Wendelin Wiedeking und der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff hatten nach Verhandlungen den Streit um die Besetzung des Aufsichtsrates beigelegt. Danach rückt Wiedeking sofort in das Aufsichtsgremium. Porsche-Finanz-Chef Holger Härter folgt ihm nach der Hauptversammlung am 3. Mai. Piech bestätigte, dass sich der bisherige Aufsichtsrat Lord David Simon zum Rückzug bereit erklärt habe. Der Platz für den zweiten Porsche-Vertreter wird durch den bereits angekündigten Rückzug von Thyssen-Krupp-Aufsichtsratschef Gerhard Cromme frei gemacht.
Im Gegenzug verzichtet Wiedeking auf die Übernahme des Aufsichtsrats-Vorsitzes nach Piëchs Vertrags-Ende 2007. Stattdessen soll ein neutraler Aufsichtsrats-Chef gefunden werden. Ein Sonderausschuss des Aufsichtsrates soll darauf achten, dass Porsche nicht auf Kosten von VW von der Zusammenarbeit profitiert.
"Die Einigung ist im Sinne des Unternehmens – und darauf kommt es ganz allein an", sagte Piech. Er bestätigte auch die Vertragsverlängerung mit VW-Chef Bernd Pischetsrieder um fünf Jahre.
Die mit dem Land und Porsche gefundene Lösung sei ein Signal der Vernunft. Piëch wörtlich: "Das Land Niedersachsen hat mehr erreicht, als man geben musste."
Quelle: Braunschweiger Zeitung
21 Januar 2006
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