12 Beschuldigte, rund 40 Zeugenvernehmungen, Berge von Akten – seit einem halben Jahr ermitteln die Staatsanwälte in der VW-Affäre. Wer sind diese Ermittler, wie arbeiten sie? Als erstes Medium in Deutschland erhielt die Braunschweiger Zeitung Einblick.
Die VW-Affäre ist auch für erfahrene Wirtschafts-Staatsanwälte ein außergewöhnlicher Fall. Es geht eben nicht allein um Zahlen, Tricksereien oder unerlaubte Bereicherung. Es geht auch um Sex, Moral, verlorenes Vertrauen. Entsprechend groß ist das Interesse der Öffentlichkeit, entsprechend hoch ist der Druck der Erwartungen.
Dessen sind sich Oberstaatsanwältin Hildegard Wolff und Staatsanwalt Ralf Tacke bewusst. Beeindrucken lassen sie sich davon nicht. Beide wirken entschlossen und unerschrocken. "Wir sind gut vorangekommen", zieht Hildegard Wolff Zwischenbilanz. Beide rechnen damit, dass sie die Ermittlungen in diesem Jahr abschließen können. Unterstützt werden Wolff und Tacke von drei weiteren Braunschweiger Staatsanwälten sowie 13 Experten des Landeskriminalamtes. "Derzeit sind wir so etwas wie die Manager des Verfahrens", sagt Tacke. "Wir ermitteln aber auch selbst."
Mitunter ist das eine zähe Angelegenheit. Nicht nur, weil europaweit nachgeforscht wird, sondern auch, weil mancher Zeuge sich vor einer Aussage zu drücken versucht – möglicherweise aus Sorge, vielleicht bald selbst zu den Beschuldigten zu zählen.
Quelle: Braunschweiger Zeitung
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