Quelle: ddpDer CSU-Vorsitzende Horst Seehofer nimmt den angebotenen Rücktritt von Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) nicht an. Er habe Glos in einem Telefonat am Samstag gesagt, dass er dessen Bitte um Entbindung von seinen Ministerpflichten «nicht entspreche». Die von Glos dargelegten Beweggründe für das Rücktrittsangebot «werde ich in einem persönlichen Gespräch mit ihm erörtern», teilte Seehofer in München mit.Glos hatte Seehofer am Samstag in einem Brief gebeten, ihn vom Ministeramt zu entbinden. Damit wolle er den Weg freimachen für einen rechtzeitigen Personalwechsel zum Bundestagswahlkampf, sagte ein Ministeriumssprecher. Glos habe klargestellt, dass er dem neuen Bundeskabinett ab Herbst nicht mehr angehören wolle. Zudem wolle der CSU-Politiker die Möglichkeit eröffnen, dass die CSU mit einer anderen Person auf diesem Posten in den Bundestagswahlkampf geht. Offen blieb, wann der Amtswechsel erfolgen wird. Die Entscheidung darüber sollte Seehofer treffen.
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2 Kommentare:
Da hat wohl einer Angst, daß das Boot wackelt, wenn der andere ins Wasser hüpft. Fraglich ist natürlich, ob es noch mehr Gewackel gibt, wenn sich die anderen Passagiere um den freigewordenen Platz schaaren, oder ob da ein Ruder unbesetzt bleibt.
Nach dem Motto, "die Lücke, die er hinterlässt, ersetzt ihn völlig."
Glos hat doch seit seinem Amtsantritt keine gute Figur gemacht. Was kam von ihm an Impulsen? Nichts.
Das Beste bei ihm war seine Skandallosigkeit und seine ermüdenden Ansprachen im Parlament haben vermutlich auch seine Kritiker einschlafen lassen.
Während man sich bei Müller noch wenigstens über die ungeheurige Klientelpolitik aufregen konnte, erschien Glos nicht in den Zeitungen.
Da zeigt sich die anfängliche Kritik an der Personalentscheidung also berechtigt: Er war ein Quotenmann damals für die CSU, der möglichst unproblematisch und ohne große eigene Allüren für den Vorsitzenden der CSU (Stoiber) in Berlin die CSU repräsentieren sollte.
Die große Hoffnung, dass Glos - der ja selbst aus dem Mittelstand kommt - etwas für den Mittelstand bewegt, hat er eindeutig enttäuscht.
Insofern ist sein Rücktritt aus Lust- und Erfolgslosigkeit nur konsequent. Dass Seehofer und Merkel nicht noch soviel Wind an einer stillen Front möchte, ist aber auch verständlich. Reicht ja schon, dass die SPD wieder auf ihren sanften aber stetigen Anti-Merkel-Kurs setzt (die kann nix, die macht nix, die hat keine Meinung, usw).
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