25 Februar 2009

Salamitaktik der Staatsanwaltschaft Stendal

Man könnte den Eindruck gewinnen, dass Staatsanwaltschaften - gerade in Haftsachen - weitere Anklagen bewusst hinauszögern, um mit dieser Taktik dafür zu sorgen, dass Haftbefehle auch deutlich über sechs Monate hinweg Bestand haben. So auch in einem Umfangsverfahren bei dem Landgericht Stendal, wie man aus dürftigen Mitteilungen der Staatsanwälte gegenüber der Presse leicht schließen kann:
Der Angeklagte selbst äußerte sich auch am dritten Prozesstag nicht zu den Anklagen. Und er werde es auch in absehbarer Zeit nicht tun, wie sein Verteidiger Werner Siebers gegenüber der Volksstimme sagte. Und so gab es auch keinen Kommentar zu einer weiteren Klage, die Uwe S. inzwischen zugestellt wurde. Wie Anwalt Siebers bestätigte, handele es sich um Steuerverkürzung, sprich Steuerhinterziehung. Laut Staatsanwältin Verena Borstell geht es dabei um gut eine Million Euro, die S. im Zusammenhang mit einem seiner Autohäuser am Fiskus vorbei manövriert haben soll.

Weitere Anklagen gegen Uwe S ., der seit August in Untersuchungshaft sitzt, seien in Vorbereitung, bestätigten Borstell und ihr Kollege Kramer von der Staatsanwaltschaft Stendal. Ermittelt werde in Sachen Bankrott, Insolvenzverschleppung, Versicherungsbetrug sowie Anstiftung zur Brandstiftung. Beide Staatsanwälte wollten sich zum derzeitigen Stand aber nicht äußern.
Quelle: Volksstimme

Wenn man merkt, dass die erste Anklage bröckelt und auf porösen tönernen Füßen steht, ist es natürlich beruhigend, noch etwas im Köcher zu haben. Pfeifen im dunklen Wald.

Keine Kommentare:

 

kostenloser Counter

XING frisch gebloggt Newstin Piratenblogger Blog Top Liste - by TopBlogs.de