Es gibt bekanntlich Menschen, die sich nicht nur gegenseitig in den Wahnsinn treiben, sondern die dabei auch noch auf das Heftigste die Justiz mit ihren Streitigkeiten beschäftigen.
Wenn es dann zu Gerichtsverhandlungen kommt, wird man als Anwalt hin und wieder zum Zuschauer, der sich nur noch schmunzelnd zurücklehnen kann und wie im Zoo zuschaut, wie sich die Prozessparteien gegenseitig beschimpfen, der Lüge bezichtigen, die eigene Moral betonen, die sie dem Gegner natürlich gleichzeitig völlig absprechen.
Oft gelingt es Richtern nicht, da die Luft herauszubekommen. Anders dieser Tage im Amtsgericht Braunschweig. Die fetzen fliegen, die Parteinen belegen sich gegenseitig theaterreif, die Wortwahlnähert sich rasend schnell der Gürtellinie.
Plötzlich der Richter: Warum habe ich eigentlich Jura studiert, wenn Sie alles besser wissen? Und man glaubt es kaum: Erstauntes Schweigen und scheinbares Verstehen der Streithähne, wenigstens für einen Moment tritt die Ruhe ein, die dem Richter die Chance gibt, den Parteien die Erfolgsaussichten der jeweiligen Position darzustellen.
Guter Einwurf, gute Wirkung. War bemerkenswert.
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