Die Opfer haben von Beginn an versucht, das Geschehen als höchst politisch darzustellen, was sich bisher im Prozess nicht nur nicht bestätigt hat, vielmehr entsteht immer mehr der Eindruck, dass es sich um eine typische nächtliche Trunkenheitsschlägerei gehandelt hat, die möglicherweise sogar durch eine Provokation eines Mitgliedes der Theatergruppe ausgelöst worden sein kann.
Jetzt gibt es weitere Informationen über die Person eines Hauptopfers, die ebenfalls ein neues Licht auf die Sache werfen könnte:
Gegen einen Theaterdarsteller, der Opfer des Halberstädter Neonazi-Überfalls vom Juni war, ermittelt die Polizei. Alexander J. wird Widerstand gegen die Beamten, Beleidigung, Sachbeschädigung und Körperverletzung vorgeworfen.
Der Halberstädter gehört zu jenen vier Männern im Alter von 22 bis 33 Jahren, die von der Polizei nur mit Pfefferspray gebändigt werden konnten. Die Beamten waren am späten Samstagabend (10.11.2007) in einem alternativen Wohnprojekt der linken Szene im Einsatz. Zuvor hatte ein Bewohner der " VEB Wohnfabrik " einen Nachbarn mit einem Schlagstock bedroht und gefragt, ob er ein Neonazi sei. Nachdem dieser das mehrfach verneint hatte, habe man von ihm abgelassen. Danach habe er die Polizei gerufen.
Insgesamt zwölf Beamte seien vor Ort von 14 Angehörigen der linken Szene beschimpft und beleidigt, auch geschlagen und getreten worden. Zwei Polizisten wurden dabei leicht verletzt. Wegen des Einsatzes von Pfefferspray wurden die vier Beschuldigten vor Ort behandelt, informierte die Polizei.
Theaterintendant André Bücker sagte gestern : " Sollten sich diese Vorwürfe bestätigen, wäre das mehr als bedauerlich. "
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