05 Dezember 2007

Sensationelle Wende im Verfahren wegen eines Überfalls auf eine Halberstädter Theatergruppe

Nach der prozessualen Spannung am Vormittag wurde es heute am Nachmittag im Landgericht Magdeburg in dem Verfahren wegen eines Überfalls im Sommer 2007 auf eine Halberstädter Theatergruppe auch faktisch spannend.

Zunächst wurde eine 17-jährige Regieassistentin vernommen, die mit ihrer Aussage mal wieder allen Prozessbeteiligten und Beobachtern mehr als plastisch vor Auge geführt hat, dass der Zeugenbeweis das schwächste Beweismittel ist und streng genommen keinen eigenen Beweiswert haben darf.

Sie hatte bei der Polizei nicht gelogen und in der Verhandlung heute auch das gesagt, was sie für wahr hielt. Dass diese Zeugin weder lügen wollte noch konnte, merkte jeder im Saal. Dass ihre verschiedenen Angaben jeweils für sich genommen mit der objektiven Wahrheit nicht vereinbar sind, steht auf einem anderen Blatt.

Dann wurde es aber tatsächlich spannend. Die Prozessbeteiligten suchten ein konstruktives Gespräch über die Frage der Fortdauer der Untersuchungshaft für die vier Angeklagten. Nachdem zunächst die Nebenklagevertreter bezüglich zweier Angeklagter professionell und fair die Aufhebung der Haftbefehle mangels hinreichendem Tatverdacht beantragten und auch die beiden Staatsanwälte ähnlich reagierten, zog sich das erweiterte Schöffengericht zur Beratung zurück und hob dann drei Haftbefehle auf und setzte einen unter Auflagen außer Vollzug.

Der Prozess wird am 19.12.2007 fortgesetzt.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

http://www.stern.de/politik/panorama/:Halberstadt-Prozess-Mutma%DFliche-Schl%E4ger/604647.html

die polizei wird immer mehr unter druck gesetzt, gnadenlos jedes mögliches verbrechen von neonazis mit brutalster härte zu ahnden. von der landesregierung. indes wird so mancher vor einem untersuchungsausschuß aussagen dürfen.

gegen rechts ist alles erlaubt, danke demokratie!

 

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