25 Januar 2008

Der Ohnmacht nahe

Der Kollege war offen und ehrlich.

Beim Pausenkaffee teilte er mit, dass er Strafsachen hasse und keine Ahnung davon habe. Von Richter X. werde er aber drei bis viermal im Monat beigeordnet, davon könne er seine Büromiete und den Unterhalt für sein Auto bezahlen, das gefalle ihm ausgesprochen gut.

Meine vorsichtige Frage nach den Mandanten und deren Schicksal beantwortete er dann verblüffend: "Das sind doch keine Mandanten, denen bin ich doch nur beigeordnet, und der Richter ist eigentlich sehr gut."

Der Ohnmacht nahe habe ich es mir verkniffen, das zu kommentieren.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Aber Hut ab vor dem Kollegen, dass er es Ihnen gegenüber zugegeben hat.

Diese Größe haben auch nicht alle.

Auch wenn ich sowas bedauere, zum Glück ist "mein" RA auf der gleichen Wellenlänge wie sie und ist Fachanwalt für Strafrecht und hat auch schon den Völkermord nach deutschen Recht hinter sich (auch janz oben).

Da werden offensichtlich ladungsfähige Zeugen (belastend) eingeflogen und andere ladungsfähige Zeuge (entlastend) als nicht ladungsfähig oder nicht auffindbar (trotz Zusage) befunden.

Danach schockt einen wahrscheinlich gar nichts mehr.

Anonym hat gesagt…

JA das sind die Verurteilungsbegleiter. Was das mit Rechtsstaat zu tun hat, ist allerdings nicht ersichtlich. Und dem Kollegen sollte dringend empfohlen werden, sich im Strafrecht fortzubilden.
Denn auch ein Verteidiger kann schnell Angeklagter werden. Aber das wissen Sie ja nur zu gut. Bei dem Verfolgungswahn den einige Staatsanwälte an den Tag, kann man sich wegen gar nichts sicher sein.

 

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