14 Januar 2008

Journalisten und die Objektivität

Ich freue mich, wenn Journalisten in meinem Blog lesen. Ich freue mich, wenn sich Journalisten mit meiner Meinung auseinandersetzen. Ich freue mich, wenn Journalisten anderer Meinung sind. Ich wundere mich, wenn Journalisten meine Meinung für nicht objektiv halten, denn das bedeutet, dass sie sich selbst für objektiv halten. Und wer kann schon so vermessen sein, sich selbst als objektiv bezeichnen zu wollen. Ich stehe dazu, in meinem Blog einseitig meine Meinung zu vertreten. Und das wird auch so bleiben. Und was objektiv ist, entscheide nicht ich oder einer meiner Kritiker sondern ... ja, wer eigentlich?

In meinem Zweitberuf als Journalist empfehle ich meinen Kollegen: Ich weiß, dass ich subjektiv bin und werde deshalb nie behaupten, die Objektivität gepachtet zu haben.

Und für die sonstigen Meckerer: Ein Blog gibt die Möglichkeit, seine eigene Meinung höchst subjektiv zur Diskussion zu stellen. Jeder darf dazu posten, dass er anderer Meinung ist. Okay! Aber Angriffe? Warum? Weil man seine Meinung gesagt hat?

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Na klar dürfen Blogs subjektiv berichten - recht so.
Bei einem Anwalt würde ich es jedoch bevorzugen, wenn er seinen Mandanten professionell vor Gericht verteidigt - dort kann er auch gerne so subjektiv argumentieren, wie er möchte.
Selbstverständlich gibt es auch nichts daran auszusetzen, wenn er über das Verfahren, an dem er als Verteidiger beteiligt ist, berichtet. Wenn es aber den Anschein erweckt, er würde im Blog weiter "verteidigen" und nicht berichten, dann sind die Blogbeiträge weder unterhaltsam noch besonders glaubwürdig. Erst recht nicht, wenn einem als Leser bei jedem Beitrag verkauft wird, es handele sich bei den Angeklagten um "Unschuldslämmer" und brave Jungs.
Wenn sich die Angeklagten wie Neonazis verhalten, so aussehen, so handeln und sich so kleiden, dann darf das Gericht sei deswegen keinesfalls vorverurteilen. Wenn der geneigte Blog-Leser - insbesondere aufgrund Ihrer subjektiven Beiträge - diese Deppen aber erst recht zum kotzen findet und vorverurteilt, brauchen Sie sich dann nicht zu wundern.

Gruß
MCNeubert

Anonym hat gesagt…

habe ihnen unter "Die dritte Untiefe" geantwortet...

Werner Siebers hat gesagt…

Manche Anwälte sind wie Journalisten. Sie verstehen nur das, was ihnen gefällt, alles andere beschimpfen sie. Wenn jemand meint, ein Blog könnte Bestandteil ein Verteidigungsstrategie sein -warum eigentlich nicht?

Und wenn ich immer wieder betone, dass diesem Mandanten in diesem Verfahren eine Teilnahme nicht nachgewiesen werden kann, behaupte ich nicht, dass er ein Unschuldsengel ist. Das interessiert mich auch nicht.

Dass es bei einzelnen Blogbeiträgen nicht um (meine) Glaubwürdigkeit sondern höchstens um die Glaubhaftigkeit des einzelnen Beitrags gehen kann, wird verstehen, wer sich auskennt.

Und wer nur aufgrund aufgezeigter einseitiger Berichterstattung ihm persönlich völlig unbekannte Personen als Deppen bezeichnet, muss sich nicht wundern, dass man als ernsthafter Gesprächspartner nicht in Frage kommt.

 

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