17 Januar 2008

Neue Hoffnung auf offene Journalisten

Ich habe in den letzten Tagen gelernt, dass man Journalisten ganz anders zuhören muss, als ich es bisher getan habe. Sorry. Aber vielleicht gilt das für beide Seiten.

Insbesondere im aufstrebenden Land Sachsen-Anhalt habe ich gleichwohl immer noch eine kleine Kritik anzubringen, was die Berichterstattung über die Justiz angeht.

Ich frage mich, welche Hindernisse entgegenstehen, "dran" zu bleiben, wenn Richter an einem Oberlandesgericht wegen Rechtsbeugung angeklagte werden, und sich dann nichts tut.

Ich frage mich, welche Hindernisse entgegenstehen, weiter zu berichten, wenn ein Oberstaatsanwalt den Eindruck erweckt, profilneurotisch aus Einzellern Walfische zu machen und Millionen von Kreditkarten überprüfen lässt und Himmelfahrtkommandos steuert, die bei anderen Ermittlungsbehörden eher zum Erbrechen denn zur Bewunderung führen.

Hin und wieder eine kleine Anmerkung auch zu solchen Geschichten könnten den Eindruck verwischen, dass dies oder das totgeschwiegen wird oder werden soll.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ich frage mich, welche Hindernisse entgegenstehen, "dran" zu bleiben, wenn Richter an einem Oberlandesgericht wegen Rechtsbeugung angeklagte werden, und sich dann nichts tut.
Weil das der Normalfall ist.
Eine Sensation (und m.W. ein Novum) wäre es, wenn ein Richter tatsächlich mal wegen Rechtsbéugung rechtskräftig(!) verurteilt- und auch spürbar(!) sanktioniert würde.

Werner Siebers hat gesagt…

Vielleicht könnte der Druck der Presse zur Verfahrensbeschleunigung beitragen, wenn nicht nur ich den Eindruck habe, dass möglicherweise seitens der Justiz auf Zeit gespielt wird.

Ich möchte nicht das einzige Kamel sein, das immer wieder das Grün herunterfrisst, das gerade über den Skandal gewachsen ist.

Anonym hat gesagt…

dass themen aus dem Blickfeld geraten, liegt ganz einfach daran, dass sich nur noch wenige medien reine fachredaktionen leisten. journalisten müssen heutzutage über alles schreiben. zeit für gute recherche und dranbleiben fehlt oftmals. selbst der spiegel schreibt mitunter geschichten, die kaum noch selbst recherchiert sind, sondern sich auf veröffentlichungen von lokalmedien stützen. hinzu kommt, dass behörden oft erst reagieren, wenn die "Überregionalen" aufspringen. Deshalb ein Hoch auf Sendungen wie Frontal21, Monitor etc. Die überziehen zwar oft, aber sie bewegen etwas. an den richtern beißen sich seit monaten journalisten die zähne aus. sogesehen könnte eine mauer des schweigens ein hinderniss sein.

Anonym hat gesagt…

vielleicht ist es ja nicht ganz so skandalös, wie sie es darstellen
zuletzt hatte das landgericht halle eine anklage gegen die drei richter abgelehnt
die generalstaatsanwaltschaft hat beschwerde eingelegt und nun liegt der fall seit etwa drei monaten beim 1. strafsenat in naumburg zur entscheidung
würden sie nach drei Monaten von "schneckenhaftigkeit der justiz" sprechen, würden sie gefahr laufen, unglaubwürdig zu werden
und das wollen sie doch nicht
(Siehe Halberstadtprozess)

 

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